Der Lake Manyara National Park
zu den Bildern vom National Park
In der „Lake Manyara Serena Lodge“
Es ist schön, wieder mal die Annehmlichkeiten der Zivilisation zu
genießen.
Zuerst spülen wir den Staub der Straße ab, um anschließend
einen Rundgang durch das parkähnliche Gelände der Lodge zu machen.
Es ist gerade 16:00 Uhr – Teatime. Auf der Terrasse des Restaurants stehen
zur Selbstbedienung Tee, Kaffee und Gebäck bereit. Wir lassen uns dieses
Angebot schmecken. Dann schauen wir zum Pool. Einige wenige Gäste nutzen
die Liegen oder das glasklare Wasser. Der Pool liegt am Rande der Anlage genau
an der steilen Abbruchkante zur Ebene. Dadurch kann man aus dem Wasser heraus
den gesamten Nationalpark mit dem Lake Manyara überblicken. Schon mit
bloßem Auge sieht man in Ufernähe des Sees eine rosa und eine weiße
Insel. Das sind Millionen Flamingos und Pelikane, die im flachen Wasser stehen.
Wir sind schon sehr gespannt, was wir dort morgen aus der Nähe zu sehen
bekommen werden. Zwischen den Häusern unserer Anlage wachsen viele seltene
Bäume, Sträucher und Blumen. An einigen sind Schildchen mit ihrer
botanischen Bezeichnung angebracht. Alles verrät eine sorgfältige
Pflege mit großzügiger Bewässerung. Das viele Wasser hat aber auch einen Nachteil:
Hier gedeihen die Moskitos gut. Als wir zur Unterkunft zurückkommen,
sind bereits die Netze über die Betten gespannt.
Gegen 19:30 Uhr gehen wir zum Abendessen. Es wird hier als Buffet angeboten.
Die Qualität ist hervorragend, genau wie der Service. Diese Lodge kann man
mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
Di., der 06.07.04
Lake Manyara NP
Als wir morgens aufwachen, zeigt unser Thermometer nur 13° C an. Das
vermutet man nicht, wenn man sich nur 3° südlich des Äquators
befindet. Heute haben wir Halbzeit. Deshalb nutzen wir das Angebot am Frühstücksbuffet
und stoßen mit einem Glas Sekt auf den guten Verlauf unserer Reise an.
Um 8:00 Uhr holt uns Moses zur Pirschfahrt in den Nationalpark ab. Der Weg
dahin ist kurz, nur eine Viertelstunde den Berg hinunter.
Unmittelbar nach dem Park-Eingang führt der Weg durch hohen Wald mit viel
Unterholz. Überall liegt Losung von Elefanten, nur sie selbst sind nicht
zu entdecken. Dafür sehen wir vereinzelte Giraffen, seltene Blauaffen, eine
Horde Paviane, Meerkatzen und Warzenschweine. Allmählich wird der Wald niedriger
und lichter, so dass wir auch einige Elefanten entdecken können.
Kurz vor dem Ufer des Sees stehen viele abgestorbene Bäume. Moses erzählt
uns, dass vor einigen Jahren die Regenzeit sehr viel mehr Niederschlag brachte,
als gewöhnlich. Dadurch trat der See über die Ufer und diese Bäume
haben den hohen Salzgehalt nicht vertragen. Die letzten 500 m bis zum Wasser
wächst nur noch niedriges Gras und alles ist sehr übersichtlich. Als
erstes fallen uns natürlich die vielen, massigen Hippos auf. Doch das spektakulärste
ist die Anzahl und der Artenreichtum an Wasservögeln. In Ufernähe sehen
wir Marabu, Nilgans, Löffler, schwarzen und weißen Ibis, Nimmersatt,
Kiebitz und noch viele andere, die wir nicht alle definieren können. Etwas
weiter entfernt befindet sich eine Pelikankolonie und dahinter stehen die Flamingos.
Mit dem Fernglas sieht man in der Luft darüber noch Tausende von ihnen kreisen.
Es ist fast nicht vorstellbar, dass der See für alle genug zu fressen bietet.
Nur schwer können wir uns von diesem Anblick trennen. Wir fahren wieder
in den Wald hinein und auf einer großen Lichtung erblicken wir eine Gruppe
Giraffen. Einige von ihnen sitzen im Gras. Das hatten wir bisher noch nie gesehen.
Auf der Suche nach den Baumlöwen, die es hier geben soll, fahren wir viele
Kilometer bis fast an das südliche Ende des Parks, doch die Löwen haben
sich heute gut versteckt. Dafür finden wir einige Impalas und Dikdiks. Inzwischen
ist es spät geworden und wir müssen zurück, um das Mittagessen
nicht zu verpassen. Als wir auf dem einzigen Weg, der aus dem Park führt,
um eine Kurve kommen, stehen 2 Elefanten mitten auf dem Weg und fressen an einem
Baum herum. Sie beachten uns überhaupt nicht, gehen aber auch nicht beiseite.
Nachdem wir fast 15 Minuten gewartet haben, schleichen wir uns im Abstand von
1 m an ihren Hinterbeinen vorbei und kommen gerade noch zurecht, bevor das Buffet
abgeräumt wird.
Heute Nachmittag haben wir „frei“. Es steht tatsächlich mal
keine Pirschfahrt oder ähnliches auf unserem Programm. Wir nutzen das zum
Erholen von den Strapazen der vergangenen Tage. Ein wenig Spazieren, Baden im
Pool, Karten schreiben und schon ist die Zeit vorbei. Das Abendessen ist wieder
ein Genuss.
Mi., der 07.07.04
Auf dem Weg zum Selou-Wildschutzgebiet
Morgens weckt uns wieder ein Vogel, der vor unserem Fenster singt. Nach dem Frühstück
machen wir bei angenehmen 16° C noch einen Spaziergang durch die Anlage.
Die Gepäckträger warten schon vor unserem Haus. Gegen 8:30 Uhr holt
uns Moses ab, um uns zum Inland-Airport von Arusha zu bringen. Als wir gerade
3 km gefahren sind, hat die Polizei eine Straßensperre errichtet und alle
werden streng kontrolliert. Moses hat richtig Respekt vor den mit seiner MP herumfuchtelnden
Beamten. Aber der sieht bald ein, dass wir nur harmlose Touristen sind und lässt
uns fahren. Heute haben wir nur gute Straßen vor uns, dafür ist die
Umgebung ziemlich öde. Es geht wieder durch das Maasaigebiet. Etwas Abwechslung
bringen die kleinen Orte, in denen reges Treiben herrscht. Kurz vor dem Flugplatz
halten wir noch mal an einem riesigen Souvenirladen an. Da gibt es viele schöne
Dinge, aber wir müssen an das Gewicht unseres Fluggepäcks denken.
Dann sind wir schon am kleinen Inlandsflugplatz von Arusha. Wir verabschieden
uns von Moses und bedanken uns für seine gute Betreuung. Er war wie eine
Mutter zu uns. Ein Vertreter von Leopard-Tours ist auch da. Er bringt uns zu
einem Nebengebäude, wo die Passagiere der Costal Air, mit der wir fliegen,
abgefertigt werden. Dort übergibt er uns alle Inlandflugtickets und Lunchpakete,
weil wir sonst nichts zu Essen bekommen bis heute Abend. Als es beim Einchecken
etwas Zoff gibt, weil wir jeder noch 5 $ extra bezahlen sollen, hält er
sich vornehm zurück. Unsere Reisetaschen werden tatsächlich gewogen,
aber wir überschreiten die zulässigen 15 kg nicht, weil die schweren
Sachen alle im Handgepäck sind. Hinter dem Zaun sehen wir mehrere Kleinflugzeuge
der Costal Air stehen. Allmählich trudeln noch ein paar Passagiere ein und
dann wird das Gepäck zu einer kleinen Cessna gefahren und eingeladen. Vor
dem Betreten des Rollfeldes werden wir richtig durchgecheckt mit allen Schikanen
wie auf einem großen Airport. Damit hatten wir nicht gerechnet. Gudrun
muss ihr kleines Taschenmesser beim Piloten abgeben. Dann dürfen wir endlich
einsteigen. Von den 15 Plätzen sind nur 8 besetzt und so bekommt jeder einen
Fensterplatz.