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Kairo und Umgebung


27.09.03
Ankunft im Airport Cairo
Mit Bus durch Cairo zum Ägyptischen Museum, Besichtigung
Check-In ins Le Meridian Pyramides,
Mittagessen
abendliche Stadtrundfahrt mit Basarbesuch und Bootsfahrt auf dem Nil

28.09.03
Mit dem Bus von Cairo nach Sakkara zu den Stufenpyramiden,
weiter nach Memphis,
Mittagessen im Grillrestaurant
Nachmittags Besichtigung der Cheops-Pyramiden
Abends Restaurantbesuch auf eigene Faust

29.09.03
Bus: Cairo - St. Katerin
Le Meridian Pyrmides - El Wadi el Mouquduss
Wir genießen noch mal den Luxus des „Le Meridian“, die weichen Betten und den Komfort im Bad, doch 6:30 müssen wir raus aus den Federn. Koffer fertig machen, ausgiebig frühstücken und dann auschecken. Als wir 8:00 losfahren, sitzt ein Polizist in Zivil bei uns im Bus und fährt mit. Er sieht richtig gut aus mit Anzug und Krawatte. Ob er aufpasst, dass uns nichts passiert oder damit wir nichts anstellen, wird uns nicht so ganz klar. Auf jeden Fall schläft er die meiste Zeit, aber weil er dabei ist, müssen wir nicht im Konvoi fahren. Ein letzter Blick zurück zu den Pyramiden und dann quälen wir uns durch das morgendliche Verkehrschaos von Kairo, bis wir die Ringstraße erreicht haben. Dann geht es etwas zügiger. Nach einer Weile biegen wir auf die Ausfallstraße in Richtung Osten ab. Sie ist vierspurig wie eine Autobahn ausgebaut. Rechts und links entstehen überall neue Wohnviertel mit Hochhäusern. Viele sind noch unbewohnt, weil die Leute nicht aus der Stadt herauswollen. Etwa aller 50 km ist ein Kontrollposten eingerichtet, wo jedes Fahrzeug registriert wird. Neben der Autobahn verläuft eine große Hochspannungsleitung. Hashem erzählt uns, dass sie bis in die Türkei geht, weil Ägypten viel Strom exportiert. Nach ungefähr 250 km unterqueren wir in der Nähe von Suez in einem Tunnel den Suezkanal. Schade, wir hätten ihn gern besichtigt, aber fotografieren ist da sowieso verboten. Jetzt befinden wir uns nicht mehr in Afrika, sondern in Asien auf der Halbinsel Sinai. Als wir dann etwas später parallel zur Küste nach Süden fahren, sehen wir einen Konvoi von 17 Schiffen im Roten Meer. Nach weiteren 20 km machen wir einen kurzen Stopp an der Mosesquelle. Wenn der Busfahrer nicht angehalten hätte, kann man sie glatt übersehen. 50 m neben der Straße befindet sich unter ein paar Palmen ein Brunnen, in dem etwa 4 m tief tatsächlich Wasser ist. Das ist aber so mit Unrat verschmutzt, das sich vermuten lässt, die Bewohner der wenigen Hütten nebenan haben eine Wasserleitung. Nach weiteren 50 km, vorbei an vielen Ferienanlagen halten wir in Ras El-Sudr an einer Art Raststätte und gehen mit unseren Lunchpaketen vom Meridian hinein. Der Wirt kennt die Prozedur schon und ist froh, ein paar Cola, Juice oder Kaffee zu verkaufen. Während der weiteren Fahrt kommen wir an der größten Gipsmine der Welt vorbei und durchqueren Ägyptens Erdölstadt. Auf dem Wasser des Roten Meeres sind viele Bohrtürme zu sehen und im Erdölhafen stehen riesige Tanks. Dieses Öl reicht aber nur für den eigenen Bedarf des Landes. Deshalb ist Benzin hier auch sehr billig. Ab und zu sehen wir eine Bucht des Meeres und das Wasser schimmert richtig smaragdgrün. Das erhöht die Vorfreude auf die nächsten Tage in Sharm el Sheikh. Vom Meer weht ein ziemlich starker Wind, der teilweise einen Sandsturm auslöst, so dass die Berge im gelben Nebel verschwinden. Die Autofahrer schalten alle das Licht an. Doch dann biegen wir in das Landesinnere ab und fahren durch das Wadi Feiran bergauf nach St. Katarinen. An einigen Stellen des schmalen Tals befinden sich Oasen mit viel Grün. Hier leben die Beduinen. Damit sie sesshaft werden, hat der Staat hier Schulen für ihre Kinder gebaut. Doch auch die steil aufsteigenden Felsen rechts und links sind sehr interessant. Stark verwitterte Sandsteinformationen wechseln mit Kalkgestein ab. Ständig wechseln die Farben und Strukturen des Gesteins. Gegen 15:00 erreichen wir den Ort. Er ist völlig verlassen, weil alle Besucher, welche morgens den Sonnenaufgang sehen wollten, schon wieder weg sind. Wir checken kurz ins Hotel ein, holen die festen Schuhe aus dem Koffer und dann geht es an die Ersteigung des 2642 m hohen „Gebel Katarina“, denn wir wollen von oben den Sonnenuntergang sehen. Da das Kloster etwa 1550 m über dem Meeresspiegel liegt, ist auf dem 9 km langen Weg "nur noch"ein Höhenunterschied von rund 1100 m zu überwinden. Das letzte Stück ist besonders schwierig, weil es da sehr steil ist und teilweise auch noch über Geröll geht. Wenn jemand schlapp machen sollte, sind hilfreiche Beduinen mit ihren Kamelen da, die den Weitertransport, gegen Gebühr natürlich, übernehmen.
Den Rückweg müssen wir im Dunkeln zurücklegen, aber wir haben ja Taschenlampen dabei. In der glasklaren Luft ist jeder Stern zu sehen. Dafür wird es auch empfindlich kalt. Solche Temperaturen hatten wir in den letzten 9 Tagen nie. Gegen 20:30 Uhr kommen wir müde im Hotel an.
Nachdem wir uns frisch gemacht haben, geht es zum Abendessen ins Hotelrestaurant. Außer unserer Gruppe, die inzwischen aus 20 Personen besteht, sind nur noch wenige Gäste hier. Trotzdem ist ein vielseitiges Buffet mit wirklich schmackhaften Speisen aufgebaut. Auch das Umfeld im Restaurant ist ansprechend.
Im Gegensatz dazu lassen die Zimmer stark zu wünschen übrig. Die Klimaanlage ist laut, der Kühlschrank lärmt, im Bad kommt aus dem Hahn nur ein Rinnsal und die Möbel sind auch halbkaputt. Durch die Fenster kann man kaum noch durchsehen. Was hilft es, für eine Nacht wird es gehen.

30.09.03
St. Katerin - Sharm el Sheikh
Heute Morgen ist erst um 8:00 Uhr Frühstück, doch aus Gewohnheit sind wir schon viel früher wach. Das gestrige Abendessen war anscheinend die Ausnahme. Das Frühstück passt in der Qualität wieder zum Hotel: nicht besonders gut. Gegen 9:00 Uhr fahren wir die wenigen Meter zum Kloster zur Besichtigung. Dort sind schon viele Besucher da und es geht zu, „Wie auf dem Fischmarkt“, wie Hesham immer zu sagen pflegt.
Das Kloster wurde gegründet zur Erinnerung an die heilige Katarina. Sie wurde im Jahre 307 auf Befehl von Kaiser Maximilian ermordet, weil sie viele Menschen zum Christentum bekehrte. Hinter 10 m hohen Mauern befinden sich mehrere bemerkenswerte Dinge: Neben der reich geschmückten christlichen Kirche (orthodox) steht eine Moschee mit Minarett. Im Kloster befindet sich außerdem die größte Ikonensammlung der Welt und ein Nachfahre des brennenden Dornbusches aus der biblischen Geschichte wird hier gepflegt. Gleich neben dem Busch steht zur Sicherheit ein Feuerlöscher.
Nach dem Besuch machen wir uns auf den Weg in Richtung Golf von Akaba. Die Straße führt durch gigantische Felslandschaften. Außer wenigen Beduinen sind in dieser lebensfeindlichen Gegend keine Menschen zu Hause. Mehrfach halten wir an, um Steine oder besondere Pflanzen zu begutachten. Dann kommen wir zu 2 Kontrollstationen: die erste wird von den Ägyptern verwaltet und die zweite ist international. Es steht ein großes Schild davor: “Entmilitarisierte Zone“. So richtig kann ich den Sinn dieser Einrichtung nicht verstehen. Bei einer Beduinenfamilie, die Hesham schon lange kennt, bekommen wir Tee und Fladenbrot angeboten. Sie machen gerade ihre Kamele fertig für eine Gruppe Belgier, die sie durch die Wüste führen werden.
Dann steigen wir wieder in unseren klimatisierten Bus, um nach Sharm el Sheikh weiterzufahren. Zuerst fahren wir in Richtung Osten, immer zwischen hohen Bergen entlang. Als wir auf die Straße treffen, die von Akaba an der Küste entlang nach Süden führt, ist wieder ein Kontrollposten stationiert. Aber auch auf der "Küstenstraße" nach Süden ist das Meer nicht zu sehen, denn es geht weiter durch enge Schluchten. Dann nach etwa 50 km öffnet sich das Gelände und am Horizont sehen wir das Rote Meer.