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Simunye – Durban

12.05.2003
Als ich gegen 6:00 wach werde, grollt draußen ein Gewitter. Noch regnet es nicht. Auch beim ersten Frühstück eine Stunde später ist es immer noch trocken, aber das Grollen ist lauter geworden. Wir machen uns auf den Weg in den Eingeborenenkral, um mehr über die früheren Sitten und Gebräuche der Zulus zu erfahren. Doch die Vorführung muss vom Freien in eine Hütte verlegt werden, weil der Gewitterregen jetzt beginnt. Vincent, der Verbindungsmann zu den Dorfbewohnern, erläutert uns den Zweck der verschiedenen Gegenstände und die Zubereitung von Lebensmitteln des täglichen Bedarfs. Am Ende können wir noch einige Kunstgegenstände erwerben, welche die Frauen des Dorfes angefertigt haben. Mit großen, modernen Regenschirmen vom Dorf ausgerüstet, gehen wir über die Knüppelbrücke zu unserem Frühstücksplatz. Dort ist inzwischen ein tolles Menü vorbereitet worden, doch der durch alle Ritzen und Spalten tropfende Regen schmälert das Vergnügen. Anschließen wird ein Notprogramm gestartet: Wir bekommen jeder einen langen Regenumhang und verlassen das Camp mit dem Allradjeep und nicht mit dem Ochsenkarren.
Als wir in der Bergstation ankommen, hat der Regen aufgehört. Unsere Koffer sind auch schon da und so können wir den Hänger beladen und unseren Bus besteigen. Das erste Stück muss Roland sehr vorsichtig fahren, weil der durch den Regen gebundene Staub den Weg in eine Rutschbahn verwandelt hat. Doch dann haben wir wieder Asphalt unter den Rädern und kommen ordentlich vorwärts.
In Eshowe machen wir eine Pause. Zuerst besichtigen wir das Fort Nongqaye mitten in der Stadt in einem Park. Es diente früher den Engländern der Sicherung der Nachschubwege und beherbergt jetzt ein Museum. Unmittelbar daneben steht eine kleine Kirche, die wir uns auch ansehen. In einem naheliegenden Restaurant, welches im alten Baustil erhalten wurde, essen wir Mittag. An den Wänden hängen viele Bilder von historischen Ereignissen und Persönlichkeiten.
Dann geht es wieder auf die Fernstraße. Überall sieht man Zuckerrohrfelder. Je näher wir der Küste kommen, um so mehr lockern die dunklen Wolken auf. Die letzten 120 km bis Durban fahren wir parallel zur Küste auf einer mautpflichtigen Autobahn. Bei der Einfahrt in die Stadt mit dem größten Hafen Südafrikas kommen wir an vielen riesigen Einkaufspalästen vorbei. Die Kehrseite sind jedoch die vielen vergitterten Häuser und Grundstücke mit bewaffneten Sicherheitsdiensten.
Dann erreichen wir unser Hotel, das Riverside. Es liegt auf einer Anhöhe am Umgeni-River und ist mit 4 Etagen nicht allzu groß, bietet aber alle Annehmlichkeiten eines modernen Vier-Sterne-Hotels. Großer könnte der Kontrast zur letzten Unterkunft kaum sein. So genießen wir erst mal den Luxus.
19:00 fährt uns Roland zu einem Restaurant im Hafen. Auf dem Parkplatz passt der Sicherheitsdienst auf die Autos der Gäste auf. Es ist natürlich ein Fischrestaurant (The Famous Fish Company), aber ein sehr vornehmes. Es liegt direkt an der Hafeneinfahrt und man kann die ein- und auslaufenden Schiffe aus nächster Nähe sehen. Immer wenn eins vorbei kommt, wird im Restaurant eine Schiffsglocke geläutet. Aber auch das Essen ist gut. Mit Hilfe von Rolands Beratung suchen wir aus der umfangreichen Speisekarte Dorade heraus. Dazu einen trockenen Pinot Noir Chardonay. Es schmeckt hervorragend. Wer nun denkt, das wäre sehr teuer, liegt völlig falsch. Für 2 Personen bezahlen wir umgerechnet 27.- Euro.
Bevor wir ins Hotel zurück fahren, machen wir in der lauen Nacht noch einen Spaziergang auf der langen Mole. Von deren Ende hat man einen super Blick auf das Lichtermeer der Stadt.

Durban

13.05.2003
Heute ist Stadtbummel geplant. Da müssen wir nicht so früh raus, wie sonst. Als wir jedoch gegen 7:30 zum Frühstück gehen, herrscht viel Tumult im überfüllten Speisesaal. Das Personal ist überfordert, der Service ist im Gegensatz zur Küche schlecht.
Um 8:30 brechen wir auf zum Stadtprogramm. Es ist sonnig und mit 18° C nicht zu warm. Roland bringt uns zunächst zu einer Straße, wo eine Bank neben der anderen residiert. Wer will, kann Geld abheben oder umtauschen. Ich schaue inzwischen mal in einen großen Fotoshop, um Ersatz für meine defekte Compactflash Card für die Digicam zu bekommen. Sie haben sogar den gesuchten Typ, aber im Bundle mit einer Software kostet sie etwa 5 mal so viel, wie in Deutschland. Da verzichte ich lieber. Dann fahren wir weiter zur North-Beachfront, der Strandpromenade, wo wir für einige Stunden uns selbst überlassen sind. Es gibt hier viel zu entdecken. Zunächst den Strand und das Meer. Es baden sehr wenig Menschen, aber in den hohen Wellen versuchen sich viele Surfer im Wellenreiten. Dann spazieren wir die schöne Promenade am Strand entlang. Viele kleine Snackbars und Souvenirläden warten auf Besucher. Dazwischen liegen Freizeitanlagen, wie Schwimmbad und Kinderspielplätze. Überall laden Bänke zum Verweilen ein. Die Besichtigung des Aquariums "Seaworld" ist für uns ein Muss. Wir sehen Delphine, Robben und Pinguine in Vorführungen. Es gibt ein großes Becken mit Haien, Schildkröte, Rochen und vielen anderen Fischen. Weitere kleinere Becken sind nach bestimmten Gebieten gestaltet: Riff, Felsenküste, usw.
In einem Strandcafe essen wir eine Kleinigkeit und wandern dann auf der parallel zum Strand verlaufenden Straße unter Palmen zurück. An deren zur Stadt zugewandten Seite steht ein Nobelhotel neben dem anderen. Auf der Strandseite haben die Händler ihre Waren ausgebreitet. Sie sind hier ungewöhnlich lästig und aufdringlich.
Doch dann ist Roland wieder da und wir machen eine Stadtrundfahrt. Der erste Halt ist im "Indischen Viertel". Hier in der Stadt leben etwa eine halbe Million Inder. Wir sehen die Juma-Moschee, die größte der südlichen Hemisphäre. In den Straßen rundum bieten viele kleine Geschäfte exotische Waren an. Aber auch vornehme Warenhäuser findet man hier. Von den beiden Markthallen des Victoria Street Market ist eine für Fleisch und Fisch reserviert. Da sind wir schnell wieder draußen, weil es eine Zumutung für die Nase ist. In der anderen riecht es intensiv nach Curry und anderen Gewürzen. Aber auch jede Menge Souvenirs und technische Artikel werden angeboten. Wir entscheiden uns für ein bemaltes Straußenei. Hoffentlich geht es nicht kaputt auf der weiteren Reise.
Als wir weiter fahren, beginnt es zu regnen. Für die Natur dringend nötig, aber für uns unangenehm. Zuerst schauen wir uns in der Innenstadt die historischen Gebäude aus victorianischer Zeit an: Rathaus und Gerichtsgebäude. Dann fahren wir zum Hafenterminal, wo sich der Heliokopterlandeplatz für den Lotsen befindet. Weiter kommen wir an der Pferderennbahn, dem Yachtclub, dem Kricket- und dem Rugbystadion und einem indischen Tempel vorbei. Abschließend statten wir dem Botanischen Garten einen kurzen Besuch ab, aber im Regen macht das keine richtige Freude.
Weil heute unser „indischer Tag“ ist, gehen wir zum Abendessen in den „Jaipur-Palace“. Es liegt gleich neben unserem Hotel. Da wir die indischen Speisen nicht kennen und unser Berater Roland nicht dabei ist, nehmen wir das Angebot vom Buffet. Es kostet 85 Rand (etwa 10.- Euro) und man kann alles probieren und essen bis zum Umfallen. Nur die Getränke gehen extra. In der ersten Runde wird nur eine kleine Probe genommen. Beim zweiten Gang wird dann gegessen, was besonders geschmeckt hat. Einige Dinge sind höllisch scharf. Davon werden die Geschmacksnerven regelrecht betäubt. Man kann kaum noch unterscheiden, ob man Bier oder Wasser trinkt. Aber nach kurzer Zeit geht es wieder. Denn die köstlichen Desserts müssen auch noch gekostet werden. Auf jeden Fall war dieses Restaurant eine gute Wahl.