Reisebericht
 
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Reisebericht Teil 1
Badeurlaub

23.04.06 Die Anreise

Pünktlich 14:00 Uhr steht der Kleinbus des Abholservice vor unserer Haustür und lädt uns ein. Nach kurzer Zeit erreichen wir den Airport. Am Check-In-Schalter der LTU die erste kleine Enttäuschung: Alle Fensterplätze sind schon beim Vorabend-Check-In vergeben worden. Das hatten wir noch nie erlebt. Auf dem Weg zum Gate kommen wir am Bahnschalter vorbei. Weil unser Rückflug nur bis Frankfurt geht, buchen wir gleich Platzkarten für das Rail-and-fly-Ticket von Frankfurt nach Leipzig. Aber das sind die Sorgen von Übermorgen. Bei der Sicherheitskontrolle wird mein Handgepäck mit Notebook und Digicam genauestens zerlegt, aber es gibt keine Beanstandungen. Dann erfahren wir, dass unsere Maschine, die aus Varadero kommt, Verspätung hat und wir deshalb auch 30 min später abfliegen werden. So haben wir Zeit, in aller Ruhe den teuren Flughafenkaffee zu genießen. Dann dürfen wir einsteigen und als die Durchsage „Boarding complete“ kommt, sind tatsächlich 2 Reihen vor uns noch 2 Fensterplätze frei. Das sind dann natürlich Unsere. Doch schon kommt die nächste negative Nachricht: der Kapitän meldet, dass erst noch ein Rad am Fahrwerk gewechselt werden muss, bevor wir starten können. Mit 90 min Verspätung heben wir dann endlich ab.
Von den Fensterplätzen haben wir nicht viel, weil unter uns eine dichte Wolkendecke liegt. Die Route geht über Hannover, London in Richtung US-Ostküste und dann in gehörigem Abstand dazu über die Bahamas nach Varadero. Das sehen wir aber nur auf dem Monitor. Obwohl der Service an Bord nicht schlecht ist, ziehen sich die 11 h des Fluges endlos hin. So sind wir froh, um 22:10 Uhr endlich aussteigen zu können.
Zuerst müssen wir zur Passkontrolle. Dort haben 12 Schalter geöffnet, an denen sich sofort lange Schlangen bilden. In jedem Schalter sitzen gleich zwei Beamte, die sich aber offensichtlich nur gegenseitig behindern. Pro Tourist dauert die Kontrolle des Einreiseformulars und das Abstempeln 5 min. Während ich so in der Schlange stehe und es geht absolut nicht vorwärts, schwöre ich mir: „Nie wieder besuchst du dieses Land!“ Aber der erste Eindruck ist eben nicht immer der Beste. Nach 1 h und 45 min haben wir diese Hürde dann endlich genommen. Beim Durchleuchten des Handgepäcks sind sie dagegen schon viel lockerer und machen es lange nicht so genau, wie bei uns zu Hause. Als ich dann zum Baggage-Claim komme, stehen unsere Koffer bereits neben dem abgeschalteten Band und auch der Zoll hat keine Lust mehr. So rollen wir durch eine unbesetzte Station ohne Kontrolle zum Ausgang.
Ab jetzt haben keine staatlichen Behörden mehr mit der Organisation zu tun und alles klappt reibungslos. Am Ausgang werden alle Gäste von Vertretern der Reiseveranstalter empfangen und zu den jeweiligen Bus geleitet, der wenige Meter entfernt auf dem Parkplatz wartet. Kurz nach uns steigen noch ein paar Urlauber ein und schon geht die Fahrt durch das nächtliche Cuba los. Die Außentemperatur liegt bei 24°C. Nach 40 min haben wir das "Sol Palmeras" erreicht. An der Rezeption liegt bereits ein Umschlag mit unseren Namen bereit und wir bekommen ein farbiges Band ums Handgelenk für „All inklusive“. Wir staunen etwas, weil uns der Kofferträger zu einem Bungalow bringt. Eigentlich hatten wir ja ein Zimmer gebucht. Das ist natürlich viel schöner, zumal das Hauptgebäude nur etwa 100 m entfernt ist. Es ist inzwischen 0:45 Uhr, als wir eintreten. In Deutschland ist es jetzt 6:45 Uhr.

24.04.06 Das „Sol Palmeras“

Das Foyer Nach 3 Stunden Schlaf bin ich wieder wach – die Zeitverschiebung. Es ist noch stockdunkel. Gegen 6:30 Uhr beginnt es zu dämmern und die Vögel draußen im parkähnlichen Gelände beginnen zu zwitschern. So können auch wir endlich aufstehen.
Der Bungalow verfügt über einen Wohn-, einen Schlafraum, ein Bad und eine Terrasse. Der kleine Safe im Schrank ist kostenlos. Jeden Tag gibt es eine große Flasche Mineralwasser gratis. Im Wohn- und Schlafraum sind Klimaanlagen installiert, die wir nachts aber nicht anschalten. Bei 24°C können wir es gerade noch aushalten.
Wir machen uns fertig zum Frühstück und suchen durch das verzweigte Gewirr von Fußwegen den optimalen Weg zum Hauptrestaurant, dem „La Panchita“. Es hat etwa 200 Plätze und viele Angestellte versuchen mit mehr oder weniger Erfolg, das Chaos, welches die Gäste angerichtet haben, wieder zu lichten. An mehreren Büffets wird eine Vielzahl an Speisen angeboten. Da müsste eigentlich jeder etwas für seinen Geschmack finden. Lediglich der Kaffee aus den Automaten ist nicht so toll.
Am Strand So gestärkt machen wir uns an die Entdeckung unserer Anlage. Das vierstöckige, zum Meer offene hufeisenförmige Hauptgebäude beherbergt neben mehr als 500 Zimmern mehrere Restaurants, Bars und eine riesige, mehrere Stockwerke hohe Halle. Im Zentrum des Hufeisens befinden sich die P oollandschaft mit Bar und verschiedene Anlagen zur Animation. Außerdem liegt hier das Restaurant „Steackhouse“. Es ist kleiner und überschaubarer als das Hauptrestaurant und hat offene Seitenwände. Geht man weiter in Richtung Strand, kommt man zur Freiluft-Bar „Ron Coco“, die abends zum Restaurant „Fondue“ umfunktioniert wird. Hinter der mit Palmen bestandenen Düne direkt am Strand befindet sich die Strandbar. Alle Getränke werden dort aus Sicherheitsgründen nur in Plastebechern ausgeschenkt. Der Strand ist etwa 20 m breit und besteht aus feinem, weißen Sand. Überall stehen Liegen herum, allerdings ohne Auflagen. Die Plätze im Schatten der Palmen und Sonnenschirme sind jedoch begehrt und entsprechend rar. Das Meerwasser ist glasklar und geht weiter draußen von einem leuchtend hellen Blau in tiefes Dunkelblau über. In unmittelbarer Nähe der Strandbar befindet sich ein Volleyballfeld und 100 m weiter liegt die Ausleihe von Wassersportgeräten: Segelboote, Pedalos, Paddelboote und Schnorchelzubehör. Die 4 großen Katamarane sind nur zum Mitsegeln gedacht und werden immer von einem Betreuer gesteuert. Alles ist "All inclusive", nur Wasserski fahren kostet. Hier am Strand sitzt auch ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes und achtet darauf, dass keiner ertrinkt. Auch ein Security-Mann achtet darauf, dass nichts passiert. Nach etwa 800 m in westlicher Richtung geht der schöne Strand in felsige Steilküste über und hier beginnt das Gebiet des Hotels „Melia Varadero“, welches auch zur Kette der „Sol Hoteles“ gehört. Parallel zu unserem Strand liegen zwischen beiden Hotels die vielen Bungalows in einem schön gestalteten, parkähnlichen Gelände. Ständig sind Gärtner unterwegs und halten alles in Ordnung. Die können einem richtig leid tun, denn inzwischen ist das Thermometer auf 32°C geklettert. Nur bei der leichten Brise am Strand ist es erträglich, aber hinter der Düne steht die Luft.
Wir begeben uns zum Treffpunkt mit dem TUI-Vertreter Ernesto in die große Hotelhalle. Er erläutert einige Dinge, die zum Aufenthalt im Hotel und im Land nützlich sind. Er ist natürlich auch daran interessiert, seine teuren Ausflüge verkaufen. Da er aber von unserer Rundreise weiß, versucht er es bei uns erst gar nicht.
Am Pool Anschließend tauschen wir an der Rezeption die ersten 50 Euro um. Wir erhalten dafür 55.- CUC. Eigentlich brauchen wir hier kein Geld, aber für die Badetücher müssen wir je 10.- CUC Pfand hinterlegen. Inzwischen ist es Zeit für das Mittagessen. Wir gehen dazu ins Hauptrestaurant. Dort herrscht viel Betrieb. Aus vielerlei Zutaten kann man sich sein Menü selbst zusammenstellen. Nur die Getränke werden serviert. Es gibt Wein, Wasser, Juice oder Bier. Ich habe zwar schon besseres Bier getrunken, aber besser als das USA-Bier ist es allemal. Für das Dessert hat man die Wahl zwischen Obst, Eis oder Kuchen. Den Kaffee trinken wir dann später an einer Bar, denn dort haben sie richtig gute Espressomaschinen, wo der Kaffee auch schmeckt.
Zur Pause nach dem Essen suchen wir uns 2 freie Liegen am Strand im Schatten. Ab und zu holen wir einen kühlen Drink aus der Strandbar, damit der Kreislauf nicht völlig zur Ruhe kommt. Oder wir schwimmen mal eine Runde im schönen warmen Meer. Gegen 17:00 Uhr gehen wir wieder hoch, um mit einem guten Kaffee die Lebensgeister zu wecken. Am Pool treiben die Animateure mit einem Heidenlärm ihr Unwesen. Aber vielen scheint es zu gefallen, denn sie haben ein zahlreiches Publikum.
Vor dem Bungalow Die Zeit bis zum Abendessen um 19:00 Uhr vertrödeln wir und dann geht es wieder ins Hauptrestaurant. Zu Essen gibt es fast das gleiche, wie zu Mittag, nur geht es jetzt etwas vornehmer zu. Alle Gäste bis auf wenige „Barbaren“ haben sich schick angezogen, besonders die Damen. Es herrscht wieder ein babylonisches Sprachgewirr, in dem allerdings das Spanische überwiegt. Da haben die Kellner ganz schön zu tun. Inzwischen haben wir auch das Büro in der Lobby entdeckt, wo man Plätze für das Dinner in den Spezialrestaurants reservieren kann. Morgen geht es ins „Fondue“, übermorgen ins italienische „O sole mio“, dann ins „Steackhouse“ und ins chinesische Restaurant.
Nach dem Essen probieren wir an einer Bar das kubanische Nationalgetränk, den „Mojito“. Der Cocktail besteht aus Pfefferminzblättern, viel Rum, Limonensaft, Eis und Soda. Man könnte sich daran gewöhnen.
Im Bungalow lade ich dann die ersten Bilder von der Digicam ins Notebook. Es ist gut, dass ich einen amerikanischen Flachstecker mithabe und dass alle meine Technik auch mit 110 V funktioniert. Zum Glück haben sich meine Befürchtungen, dass Notebooks in Cuba nicht erlaubt sind, als unbegründet erwiesen. Vor dem Schlafengehen schauen wir noch im TV die Nachrichten der Deutschen Welle an.
So oder ähnlich verlaufen dann alle Tage unseres Aufenthaltes hier im Sol Palmero: angenehm, aber ohne Höhepunkte. Nur dafür die 11 h strapaziösen Flug zu ertragen, kann ich mir nicht vorstellen. Aber wir haben ja noch die große Rundreise, die bestimmt interessanter wird.

 

25.04.06 - 30.04.06 Sol Palmeras

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