Von Port Alberni bis Victoria


Vom Port Alberni nach Ucluelet
Do, 19.09.02
Das obligatorische Wetter: 15° C, stark bewölkt. Heute ist es relativ warm im Verhältnis zu den vergangenen Tagen. dafür ist aber von der Sonne wenig zu sehen. Nach dem Frühstück verlassen wir den Campground und fahren zur Dumpstation, die zwar von der Stadt Alberni kostenlos bereit gestellt wird, aber unmittelbar vor dem Tor des Campingplatzes steht. Dann geht es nach einer kleinen Rundfahrt durch den Hafen noch mal zurück in die Stadt zu einem Safeway-Supermarkt. Dort erhält Gudrun von einer netten Verkäuferin eine Mitgliedskarte ausgestellt. Damit spart sie schon bei diesem Einkauf 3,64 $. Auf der anderen Seite des Parkplatzes befindet sich ein Liquoer-Store. Der nimmt beim Kauf einer Flasche Wein all unseren leeren Bierbüchsen zurück. Dort erfahren wir auch, wo die zentrale Recycling-Annahme der Stadt ist: unmittelbar neben dem Campingplatz. Für unsere Sammlung von diversen Verpackungen gibt es noch mal fast 2 $.
Nun ist aber genug getrödelt und es geht in die Spur. Als wir endlich aus der langgezogenen Stadt raus kommen, fängt es an, ziemlich intensiv zu regnen. Die Wolken hängen ganz tief und manchmal ist es richtig nebelig. An einigen Stellen stürzen kleine Wasserfälle den Berg herab auf die Straße. Zum Glück ist auf den ersten 75 km kein Ausflug vorgesehen. Als wir uns dann der Küste nähern, lockert die Bewölkung auf und am Ende wird es noch richtig sonnig. Weil der Wind so kalt ist kommt es aber nicht über 18° C. An der Gabelung der Straße fahren wir zunächst in Richtung Tofino und nehmen so gut wie jede touristische Möglichkeit war: hier ein Trail durch den Regenwald, da ein Trail zum Long Beach, eine Fahrt auf den Radar Hill und den Schooner Beach Trail. Der führt auf Bohlenstegen einen km auf und ab zum Strand. Da gerade Ebbe ist, kann man dort auch noch ein Stück laufen.
Dann fahren wir in den Ort Tofino. Es ist ein typisches Urlaubsdorf wie überall auf der Welt: Viele Unterkünfte, Hotels, Lodges, Restaurants, Cafes, Souvenirläden. Also alles, um den Urlaubern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Eine Besonderheit: an allen Ecken werden Whale-Watching-Touren angeboten. Hoffentlich wissen die Wale auch, wann sie für die Beobachter da sein müssen. Da auch die Campingplätze völlig überteuert sind, fahren wir weiter nach Ucluelet. Nach einigem Suchen finden wir den "Island West Fisching Resort" Park. Da den Platz zu dieser Jahreszeit nur wenige nutzen, stehen wir auf einen externen Teil direkt am Wasser. Ob wir rechts oder links aus dem Fenster schauen, überall Wasser und Schiffe. Während wir beim Kaffeetrinken sitzen, zieht ein Weißkopffischadler über uns seine Kreise. Mit einem Bummel durch den Ort beschließen wir den Tag. Einen kleinen Nachteil hat die Lage allerdings: weil der Wind faucht wird es schnell kalt im RV und wir müssen die Heizung anmachen.

Karte zur Orientierung

Von Ucluelet nach Nanaimo
Fr, 20.09.02
Das Wetter: 5° C, sonnig. Heute ist sehr klar und entsprechend kalt. Als erstes werfe ich die Heizung an, um eine einigermaßen angenehme Temperatur im Mobil zu schaffen. Nachdem die Brötchen aufbacken und die Kaffeemaschine blubbert, kommen die anderen aus dem warmen Bett. Entgegen unseren Erwartung bleibt das Wetter auch bei der Rückfahrt nach Nanaimo so klar und der strahlend blaue Himmel hebt die Stimmung.
Da wir auf der Herfahrt schon alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert haben, gibt es nur wenig, was uns aufhält. Ein Tankstop in Alberni und mal Füße vertreten in Coombs sind das Einzige. Dort steht ein kleiner Jahrmarkt mit Riesenrad und einen Trödelmarkt. Als wir uns dann Nanaimo nähern, ist nur noch Kolonne fahren möglich. Zuerst nehmen wir Hwy 19 und dann 19A. Zielsicher navigiert uns Dirk zu einem kostenlosen öffentlichen Parkplatz am Hafen, den Gudrun rausgefunden hat. Dort machen wir eine kleine Mittagspause und spazieren dann durch den schönen Park und die anliegenden Geschäfte der Downtown. Nach einer Stunde reihen wir uns wieder ein in der Verkehrsstrom der Großstadt und fahren die wenigen km nach Süden an den Stadtrand zum "Living Forest Oceanside Campground". Dort haben wir die Wahl zwischen Wald oder Küste. Wir nehmen die Oceanside. Dort pfeift zwar der Wind, es ist aber nicht so dunkel. Der Platz ist weit oben auf den Klippen und wir haben einen schönen Ausblick auf das Meer mit den Fähren und anderen Schiffen. Der Campingplatz ist schöngelegen und hat nur einen Nachteil: Das Duschgebäude ist weit weg und Duschen kostet 1.- $. So werden wir unsere eigene Dusche nutzen. Vor dem Abendessen machen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang an der Küste entlang.
Karte zur Orientierung

Von Nanaimo nach Victoria
Sa, 21.09.02
Das Wetter: 6°C, sonnig. Da der Wind nachgelassen hat, kann die Sonne ihre Kraft entfalten. Trotzdem heizen wir innen noch mal richtig ein. Heute gib es wieder Brötchen vom Bäcker aus Lillooet, von denen wir einen Vorrat eingefroren hatten. Nach dem Essen alle Leitungen abkoppeln, die Checkliste durchgehen und ab geht es. Da wir dicht am Hwy sind, geht der Trubel gleich los. Aber nicht lange. Als wir vorn einen Safeway sehen, müssen erst noch Vorräte ergänzt werden. Und wieder 7.- $ bei Safeway gespart. Wenn das so weiter geht, kommen wir richtig reich wieder nach Hause.
10 km weiter erreichen wir den Ort Chemainus. Dort haben findige Einwohner ihre Häuser mit großen Bildern bemalt und den Ort so zu einer Touristenattraktion gemacht. Früher sind alle Touristen nur vorbeigefahren, heute machen alle Halt. Man muss allerdings sagen, dass die Fußgängerzonen und Ladenstraßen schön gestaltet und die Preise moderat geblieben sind.
Dann wieder ein Stück Hwy und der nächste Halt in Duncan. Hier haben sie einen anderen Trick drauf: Überall in der Innenstadt stehen übergroße, nachgemachte Totempfähle. Da gerade Sonnabend ist, lockert ein kleiner Wochenmarkt das Geschehen auf.
Dann machen wir uns an die letzten 50 km nach Victoria. Die Straße windet sich durch reizvolles bergiges Gelände. Doch je näher wir der Stadt kommen, um so dichter wird der Verkehr. In der Innenstadt ist der Teufel los. Wir finden hinter dem Hafen in der Kingston Rd einen großen Parkplatz, wo die Stunde parken nur 1.- $ kostet. Später sehen wir, dass es direkt an der Küste umsonst ist. Aber da muss man soweit laufen bis in die Innenstadt. Und die ist wirklich sehenswert. Eine gelungene Mischung aus historischer und moderner Architektur bestimmen das Stadtbild. Ein Geschäft am anderen und viele Leute bummeln durch die Straßen. An der Hafenpromenade stehen viele Bänke und Künstler produzieren sich neben kleinen Verkaufsständen. Das ganze hat eine Art Volksfestcharakter.
Als wir davon genug haben, suchen wir uns einen Platz für die Nacht aus. Wir wollen zum "Beachcomber RV Park", weil der sich in der Nähe unseres nächsten Ziels befindet. Da er am Wasser liegt, fahren wir an der Küste entlang dahin. Am Anfang ist die Straße sogar als Scenic Drive ausgeschildert und macht einen schönen Eindruck. Lauter kleine Häuschen mit gepflegten Vorgärten prägen das Bild. Dann haben wir endlich den schlecht ausgeschilderten Platz gefunden. Von der Steilküste geht es eine schmale Straße mit Spitzkehren hinab zum Strand. Außer Strom und Wasser gibt es nichts. Keine Toiletten, Duschen oder Waschräume. Zwischen den einzelnen Wohnmobilen sind kaum 2 m Zwischenraum. Der Strand liegt vollgetürmt mit Treibholz und der zwischen diesen Holz verfaulende Tang verbreitet einen üblen Gestank. Mehrere große Hunde streunen auf dem Platz umher, obwohl ein Schild verkündet: Hunde nur angeleint. Das Ganze kostet mehr als 33.- $. Das ist unser teuerster, aber auch primitivster Platz bisher. Wir kennen die anderen Plätze in der Umgebung nicht, aber den können wir auf keinen Fall empfehlen.
Karte zur Orientierung