Urlaub 2000 - Mit dem Rucksack durch Tansania



 
 

Abendstimmung am Tanganykasee


 
Wir hatten unsere Safari nach Ostafrika gut vorbereitet. Schon im Sommer 1999 wurde aus der Reihe der Fluganbieter der günstigste herausgesucht. Und schon begannen die ersten Schwierigkeiten. Unser Rückflug endete nicht dort, von wo aus wir starten sollten – Leipzig. Wir würden abends in Berlin landen, zu einem Zeitpunkt, zu dem es keine Verbindung nach Leipzig gab. Also wurde, um die Nacht nicht auf windigen Bahnhöfen, langweiligen Flughäfen oder in einem überteuerten Hotel  zu verbringen, ein Auto bestellt. Damit war unsere Rückkehr nach Leipzig gesichert. Das Studium unserer Reiseführer öffnete uns mehrere Augen für die Dimensionen des Landes, welches das Ziel unserer Reise war. Viele Ziele waren zu verlockend, um schon im Vorfeld von unserer Liste als Anlaufpunkt gestrichen zu werden. Es gab für viele interessante Stationen diskussionswürdige Überlegungen. Leider mußten wir dem Zeitfaktor bei der Planung unserer Reise eine nicht zu unterschätzende Priorität einräumen. Nachdem wir dadurch fast alle touristischen Vorzugsziele gestrichen hatten, reduzierte sich die Reisezeit auf die uns zur Verfügung stehenden 4 Wochen und einen Trip mit Eisenbahn, Schiff und Bus quer durch Tansania.

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Unsere Reiseroute durch Tansania


ei hervorragendem Wetter für einen Start nach Afrika (leichter Nieselregen und 3oC Hitze) wurden wir in Leipzig an Bord einer Crossair - Maschine von zwei netten weiblichen Stuarts mit flotten Hütchen begrüßt, welche sich auf dem kurzen Flug nach Zürich in dem engen Gang der  Maschine ständig mit belegten Brötchen und Champagner begegneten. Wir hatten ständig alle Hände voller Leckereien. Für das trübe Wetter außerhalb des Flugzeuges und die vielen Luftlöcher hatten wir keinen freien Gedanken und so landeten wir voller guter Laune in Zürich. Die sollten wir aber auch brauchen.
In Leipzig hatten wir all unsere Tickets  erhalten. Uns fehlten also nur noch die Bordkarten. Das sollte doch, da wir schon eine OK Buchung hatten und Swissair schließlich mit 5***** warb, kein Problem sein. Dachten wir.
In der Realität, standen wir in der Warteliste auf einen Sitzplatz, die Stehplätze waren bei diesem Flug gestrichen, an zwanzigster und einundzwanzigster Stelle, wie uns die freundliche Dame in Zürich am Buchungsterminal von Swissair wissen ließ. Im unergründlichen Netz der Datenautobahnen war unsere OK Buchung storniert worden, von wem auch immer. Wir werden es nie erfahren. Letztlich war es schnuppe, wir saßen in Zürich und kamen nicht weiter. Wir sollten nicht die Geduld verlieren, es seien noch 150 Minuten bis zum Abflug und da würde sich der eine oder andere Platz noch finden.
Die hatte gut reden. Saß warm und trocken und nach ihrer Schicht wußte sie, wo ein Bett auf sie wartete. Wir hingegen hingen womöglich auf dem Flughafen, bis die nächste Maschine nach Leipzig flog – die nächste nach Dar Es Salam, abgesehen von der in 140 Minuten,  würde erst in einer Woche fliegen,. Da kann der Zeitplan ins Wanken geraten.
So beschäftigten wir uns, wie alle auf ihre Anschlußflüge wartenden Passagiere dieser Welt, mit der Besichtigung des Flughafens, soweit er zugänglich war. Nach der dritten Runde intensiver Erkundung, wir hatten die duty-free shops, die Geschäfte für den notwendigen Reisebedarf von Christian D. und Co. sowie die Studios für Gazetten und typischen handmade Switzerland souvenirs ausgiebig besichtigt, mit einer Dame hatten wir schon fast ein Stelldichein vereinbart, lenkten wir unsere Schritte erneut zum Swissairterminal.
Leider, und es tat ihr aufrichtig leid, konnte uns die nette Dame noch immer keinen positiven Bescheid geben. Wir sollten aber guten Mutes sein, boarding time sei erst in 25 Minuten und bis dahin sei noch alles möglich.
Dies "alles" schloß natürlich auch den Fall ein, der uns im Moment nicht nach Dar Es Salam bringen würde. Nun suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen wo wir ungestört die Nacht verbringen könnten. Denn, daß sich hier und heute noch etwas bewegen würde, die Hoffnung hatte zumindest ich, aufgegeben. Gleich zwischen einem Papierkorb und einer Gepäckablage war noch ein Platz frei. Wir teilten ihn uns fifty-fifty. Das wir jemals auf unserer Reise solche ungemütlichen Schlafgelegenheiten finden würden, darauf waren wir nicht vorbereitet. Aber dies sollte nicht der Tiefpunkt sein.
Die Reklame, oder besser Werbung ringsum kannte ich schon auswendig und auch die Zeitung bot nicht mehr viel neues.
Da, ich war schon bei der Einübung der Einschlafzeremonie, erhielten wir unsere Bordkarten und die Welt war wieder in Ordnung. Wir machten uns auf, zu unserem weit entfernten Gate, hatten plötzlich Hunger und Durst, die wir dort stillen konnten, die Freude auf den schwarzen Kontinent war wieder greifbar und, was konnte uns schon von unseren Plänen, die glücklicherweise nicht so eng gestrickt waren, abhalten. Wir waren angetreten, Tansania zu durchstreifen, koste es was es wolle. Selbst eine 5***** Fluggesellschaft konnte uns nicht einen Knüppel zwischen die Beine werfen, über den wir nicht springen würden. Auf geht's, nach Dar Es Salam!
Diese Nachtflüge ähneln sich doch alle. Am Anfang versucht man sich durch die bordeigene Literatur zu arbeiten, dann kommt die eigene. Zwischendurch gibt es die ersten Getränke und dann wird das Abendbrot angeboten. Oder was man als solches bezeichnet. Auch diese Verpflegung ähnelt sich auf allen Linien, mit allen Gesellschaften. Platz zum Essen hat man sowieso nicht, also wird das Tablett schnell abgegessen. Nun, das hat alles, zumindest in der economy – class, nichts woran man sich gern erinnert.
In der näheren Umgebung, soweit man sie einsehen konnte, gibt es auch wenig interessante Leute, außer vielleicht die eine bunte Familie. Ein älterer schwarzer Mann mit einer jüngeren weißen Frau. Dazu passend die Kinder der beiden. Verwunderlich ist das Altersverhältnis von Schwarz zu Weiß. Das beobachtet man in Afrika eher mit anderen Vorzeichen.
So richten wir uns dann zum Schlafen ein, soweit dies möglich ist. Aber erst kommt noch ein Getränk. Kaum habe ich eine, einigermaßen schlafgerechte Stellung gefunden, gibt es einen Film zu sehen.
Irgendwie vergeht die Nacht dann doch noch und wir landen unter afrikanischer Sonne in Nairobi. Nach einem kurzem Stopp, viele Passagiere sind ausgestiegen, sind wir wieder in der Luft. Einige der zur bequemen Kilimanjarobesichtigung  notwendigen Fensterplätze der Steuerbordseite sind frei geworden und werden von uns sofort belegt. Andreas versuchte immer mal irgend etwas an seinem Gürtel zu befestigen, aber dann nahm er doch den Sicherheitsgurt.
Kilimanjaro
Der Umzug lohnte sich.
Unter uns die Steppe, unterbrochen von Wasserläufen, Buschwerk und Ansiedlungen, am Horizont das Gebirgsmassiv des Kili.
Diese gewaltige Felsenmasse, die aus der Ebene zu 5835 Meter aufsteigt, mit seinem Wald- und Buschgürtel, der dann in kahle Landschaft übergeht und von einem Sahnehäubchen aus Schnee gekrönt wird, bildet durch die Bestrahlung der Morgensonne einen beeindruckenden Anblick.
Dar Es Salam empfing uns mit der ihm gewohnten Hitze und dem scheinbar ewig und unendlich blauen Himmel.
Die Einreiseformalitäten sind in Tansania etwas komplizierter. Zuerst wird die Gesundheit überprüft. Genauer gesagt der Impfausweis. Ob auch alle vorgeschriebenen Impfungen eingetragen sind. Bei uns war alles in Ordnung. Dabei wird auch kontrolliert, ob die Anlage zur Einreise ordnungsgemäß ausgefüllt wurde. Man muß einen Fragebogen ausfüllen und das wermitwemvonwonachwo erklären. Eine Strenge Dame kontrolliert, ob die gemachten  Angaben korrekt sind, Da hatte ich mein erstes Problem. Mein ausgefüllter Fragebogen lag  im  Flugzeug. Also zurück, noch mal alle Antworten erfinden.  Nun konnte ich diese Hürde nehmen. An der Paßkontrolle hatte ich mein zweites Problem. Wir hatten unsere Visa im August  für Januar bis Februar ausstellen lasse. Dem Paßbeamten fiel natürlich sofort der Stempel des Ausstellungsdatums ins Auge. Ergo: Nicht gültig! Da stand ich nun. Mir fiel es einigermaßen schwer ihm die Zusammenhänge zu erklären. Schon nach 10 Minuten sah er ein, daß mein Visum erst am 01.01.2000 begann und bis Ende Februar gültig war. Glücklicherweise kam Andreas zum gleichen Beamten. Der kannte nun schon das Spiel.
Zügig kam das Gepäck auf das Band und wir fischten uns unsere Rucksäcke herunter. Das heißt, ich nahm beide, weil Andreas noch beim Paßunwesen war. Als er dann kam, wollte er den Rucksack nicht. Es war nicht seiner. Da diesen noch keiner vermißt hatte, kam er wieder auf das Band und der richtige zu Andreas auf den Rücken. Der Zoll machte keine Probleme und so mußten wir das sichere Flughafengebäude verlassen und uns der Menge der Taxifahrer erwehren. Wir steuerten aber sofort auf den Abflugterminal zu, weil wir, gewarnt durch unseren stornierten Herflug, unseren Rückflug sichern wollten. Es glückte uns einen Vertreter von Swissair zu finden und er, total in Hektik wegen irgendwelcher Termine, versprach sich unseres Problems anzunehmen. Ob das in Afrika wohl gut geht? Da diese Gesellschaft schon in Europa Probleme hat! Weg mit diesen Gedanken, wir haben Safari!
Bevor wir einen Schritt ins feindliche Leben unternahmen, wollte ich unbedingt noch etwas Geld tauschen. Mit 50$ sah ich uns gut ausgestattet um den ersten Tag zu überstehen. Dafür erhielt ich 38.500 Tsh. Welch eine gewaltige Summe.
Also wieder zu den Taxifahrern, deren Menge schon geschrumpft war. Wir suchten uns einen vertrauenswürdigen heraus und Andreas verhandelte den Preis. Nachdem sie sich auf  10.000 Tsh geeinigt hatten, verstauten wir unser Gepäck im Kofferraum und schon schwammen wir im Strom der Fahrzeuge mit, der heimlichen Hauptstadt entgegen,
Afrika hatte uns wieder! Hitze, Staub und Menschenmassen. Die Autoschlange wälzte sich durch das Gewerbegebiet westlich von Dar Es Salam. Möbelhändler, Autohändler und Werkstätten prägten das Bild der breiten, dreispurigen Straße mit zwei von einander getrennten Fahrbahnen. Polizisten regelten den Verkehr im heftigen Streit mit Lichtsignalanlagen. Straßenhändler mußten sich gegen die Fahrzeuge behaupten und Lastkraftwagen aus den ersten Tagen des Automobils schienen mit modernen PKW um die Vorfahrt zu kämpfen. Alles verlief jedoch, wie jeden Tag des Jahres, wie jedes Jahr davor und sicher auch danach, friedlich.
Wir ließen uns zum Bahnhof der Central Line fahren. Da ich mit meinen Tsh noch sparen wollte, mußte ich 15 $  bezahlen; afrikanische Logik.
Wie wir wußten, fuhr der Zug erst 17:00 Uhr. Dennoch war der Bahnhof recht belebt und einige waren sehr beschäftigt, viele saßen aber irgendwie herum und warteten. Wir brauchten Fahrkarten und, was noch wichtiger war, Platzkarten für ein Abteil der 1. Klasse. Vor uns lagen immerhin 1250 km Fahrt und die verteilt auf ca. 40 h. Da ist es schon besser man kann ein Abteil mit zwei Betten für diese Zeit sein Eigen nennen.
Die Fahrkartenausgabe war streng nacht 1. Klasse, 2. Klasse und 3. Klasse unterteilt. An unserem Schalter wurde aber nicht verkauft. Wir sollten uns erst beim Master of the station einen Bezugsschein für ein Ticket besorgen. Die Tür zu diesem wichtigen Herrn war schnell gefunden, jedoch schon von zwei anderen Reisegruppen belagert. Schon nach 25 Minuten standen wir vor dem Schreibtisch vom Master und trugen ihm unser Anliegen vor. Er hörte sich alles sehr freundlich und geduldig an und teilte uns dann sehr höflich mit, daß wir bei ihm an der falschen Adresse seien. "Bitte eine Tür weiter."
Nun, so ein kleines Mißverständnis kann schon mal vorkommen. Hier trafen wir, wie konnte es anders sein, auf unsere beiden Reisegruppen, ein französisches Pärchen und vier junge Männer aus Kanada. Gemischt war dieses Wartekollektiv mit mehreren Afrikanern. Alle hatten offenbar die gleichen Absichten. Hier war etwas mehr Geduld von Nöten. Einige kamen nach längerer Zeit wieder heraus mit zufriedenen Mienen, verschwanden  um kurz darauf zurückzukehren und noch einmal hinter der Türe zu verschwinden. Andere kamen nach längerer Zeit wieder heraus und kamen nicht zurück, deren Mienen waren nicht sonderlich zufrieden. So ein Fahrkartenverkauf in Afrika muß nicht immer mit einem Erfolg enden. Endlich, nach fast einer Stunde waren wir dran. Hinter einem abgeschabtem Schreibtisch saß ein kleiner magerer freundlicher Mann mittleren Alters. Wir sagten, daß wir aus Deutschland kämen und mit der Eisenbahn 1. Klasse nach Kigoma wollten. "Wann wollen Sie fahren?" "Heute!" Er schlug ein großes Buch auf und studierte eifrig die dortigen Eintragungen.  Nachdenklich blätterte er Seite um Seite um. Da einige vor uns unverrichteter Dinge wieder herausgekommen waren, machten wir uns wenig Hoffnung. Aber er fand dennoch, daß wir geeignet wären an diesem Tage den Zug nach Kigoma zu besteigen und trug unsere Namen in den Zugbelegungsplan ein. Hierauf händigte er uns einen winzigen Schnipsel Papier aus. Unser Bezugsschein für eine Fahrkarte. Da wir dem Problem des Kauf nun nicht mehr die ihm gebührende Achtung entgegenbringen wollten, ging Andreas allein los und ich blieb mit dem Gepäck zurück. Weitere potentielle Passagiere betraten das Zimmer und verließen es wieder mit oder ohne Berechtigungsschein. Andreas kam mit der Nachricht zurück, das unsere Barmittel zu gering bemessen seien, um den Kauf zu tätigen. Wir verabschiedeten uns, unter Zurücklassung eines Kugelschreibers vom Eisenbahner und zogen los, um Geld zu kaufen. Da wir vor einem Jahr schon einmal in Dar waren, fiel es uns nicht schwer, den Geldwechsler an der nächsten Ecke zu finden. Alles verlief ohne Probleme und wir machten uns unter der mittäglichen Sonne und unserem Gepäck zurück auf den Weg zum Bahnhof.  Dieser hatte sich inzwischen mit noch mehr Menschen gefüllt, die vermutlich alle der Abfahrt des Zuges am Nachmittag hoffnungsvoll entgegensahen. Wir bezahlten unsere Tickets, gingen zurück zum Herr über die Reservierungen und bekamen mit einem Stempel die Gültigkeit unseres abgeschlossen Kaufvertrages bestätigt. Wir hatten es geschafft. Am Morgen in Dar Es Salam gelandet und für den gleichen Tag ein Abteil 1. Klasse nach Kigoma in der Tasche. Herz was willst du mehr? Mancher muß  zwei, drei Tage auf ein Ticket warten! Wir nicht! Begann die Reise in Zürich sehr verhalten, so ging sie in Afrika zügig weiter.
Wir hatten noch ca. vier Stunden bis zur Abfahrt und großen Hunger. Eine Gepäckaufbewahrung gab es nicht und so nahmen wir alles wieder auf den Rücken und gingen zu unserer Stammkneipe. (Wir hatten vor einem Jahr dort schon einmal zu Mittag gespeist.) Die war aber zu. So wanderten wir, am Anfang noch fröhlich durch die Straßen, auf der Suche nach einer Restauration. Jedoch war es in dieser Gegend mit solchen Einrichtungen sehr knapp.  Endlich standen wir vor dem Florida steak inn. Ein kleiner, relativ kühler Raum empfing uns hinter dem boy der die Tür beaufsichtigte.  Wir besetzten einen Tisch in einer Ecke, verteilten unsere Rucksäcke und ließen uns, von den Anstrengungen der Nahrungssuche geschafft, auf die Stühle fallen. Wir bestellten uns Schwarzen Tee ohne Milch und mit ohne Zucker und studierten die Speisekarte.  Die Auswahl war nicht gering, wir bestellten Huhn mit Reis. Kaum hatten wir vom Tee genippt, meldete sich am Nebentisch ein Handy! Damit hatten wir nicht gerechnet. Kaum hatte dieser Afrikaner sein Gespräch beendet, klingelte das Nächste! Und so ging es die gesamte Zeit während des Mittagessens. Wir einzigen zwei Weiße waren auch die beiden einzigen ohne Handy! Wer hätte das gedacht? Das Trinkgeld fiel etwas reichlicher aus, weil wir unsere Rucksäcke im Restaurant lassen wollten, während wir einen kleinen Stadtbummel machten. Unserem Wunsche wurde stattgegeben und wir hegten die Hoffnung, sie anschließend wieder zu finden.
Wir schlenderten zum Hafen, dessen quirliges Leben wir noch vom letzten
Jahr, als es uns als ein unentwirrbares Durcheinander erschien, kannten.
Unsere Orts- und Milieukenntnis zahlte sich aus.  Wir ließen den Redeschwall aller Ticket-, Sonnenbrillen-, Uhren-, Undwasweißichnochnichtallesverkäufer an uns vorbeirauschen und suchten uns den idealen Punkt für ein Erinnerungsfoto. Palmen mußten dabei sein, die Volksmenge und natürlich der Hafen. Nach kurzer Suche war unsere location gefunden. Ich ging in Positur und Andreas wollte seinen Fotoapparat vom Gürtel nehmen. Wollte! Er war aber nicht da! Lange Gesichter – Überlegen – Überlegen – liegt im Flugzeug. So waren wir die Sorge mit der belastenden fotografiererei zwar los, aber wo nun die Beweise unserer Safari her bekommen? Im Moment war das nicht lösbar und so bummelten wir nach Norden den Sokoine Drive entlang, an dem die Zeugnisse der kollonialen Bautätigkeit des Deutschen Reiches neben verfallenen neuen Gebäuden lagen. Zum Wasser hin war ein reges Marktleben. Hier konnte man sich mit den typischen Reisegebrauchsgegenständen und auch den WTB (Waren des täglichen Bedarfs) eindecken.
Zurück zur Joseph’s Cathedral gerieten wir wieder in den Bannkreis der fliegenden Reisebüros. Jetzt erkundigten wir uns nach einer Verbindung nach Mafia Island. Herrschte am Anfang noch Ratlosigkeit vor, so kam dann doch ein Angebot. Gleich morgen früh wollten sie ein Auto mieten und uns zu einem Hafen fahren, von wo viele Schiffe nach Mafia fahren würden.  Für 30.000 tsh pro Person wollten sie sich sofort ins Zeug legen. Nun, so eilig hatten wir es noch nicht. In zwei Wochen kämen wir wieder. Die Informationen und die Preisvorstellungen waren für uns sehr neu und wir mußten alles erst einmal 14 Tage überschlafen.
 Zurück zum Restaurant. Unsere Rucksäcke waren selbstverständlich noch da. Nun also zum Bahnhof.  Die Menschenmassen die sich hier inzwischen versammelt hatten, paßten sicher in zwei Züge! Wo war aber unserer. Pünktlich 17:00 Uhr sollte er losfahren und war noch nicht zu sehen. Wir teilten den in Europa verbliebenen Familien auf einer Karte unsere glückliche Ankunft mit und ich warf die beiden Karten in einen mir gezeigten roten Schlitz!? Sah mir sehr zweifelhaft aus! Egal, man muß den Afrikanern auch glauben können.