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Lower Sabie – Mantenga Natural Reserve / Swaziland

08.05.2003
Nachdem wir in der Nacht wegen dem Lärm der vielen Grillen etwas unruhig geschlafen haben, werden wir durch das Frühstück auf der offenen Terrasse des Restaurants für alles entschädigt. Nicht nur die Qualität des Buffet ist gut, sondern die Lage der Terrasse ist einzigartig. Sie liegt etwas erhöht am Ufer des Sabie, der an dieser Stelle durch Aufstauen relativ breit ist. Die Sonne scheint und während dem Essen kann man Flusspferde und andere Wildtiere sehen und hören.
Doch wir müssen weiter. Nach dem Verladen des Gepäcks verlassen wir das Camp in südlicher Richtung. Das erste Stück kennen wir schon von gestern Abend. Fast an der gleichen Stelle treffen wir wieder die Elefantenherde, doch die Löwen sind nicht mehr da. Auf dem kurzen Stück bis zum Gate „Crocodile Bridge“, wo wir den Park verlassen, sehen wir noch mal Nashörner, Warzenschweine, Gnus und Impalas.
Wir fahren weiter auf der N4 in Richtung Malebane. Zu beiden Seiten der Straße befinden sich ausgedehnte Zuckerrohrfelder und Bananen-Plantagen. Als wir auf die R570 nach Jeppes Reef abbiegen, ändert sich das Bild. Jetzt bestimmen Orangen-, Mandarinen-, Citrus- und Mangoplantagen den Landschaftscharakter. Allmählich geht die Ebene auch in Bergland über.
Dann erreichen wir die Grenze zu Swaziland. Jeder muss einzeln mit seinem Pass sowohl zur Ausreise, als auch zur Einreise nach Swaziland. Überall wird gestempelt. Das Land hat eine eigene Währung, die jedoch im Kurs an den Rand gekoppelt ist. Rand werden in Geschäften angenommen, jedoch beim rausgeben erhält man Swazi-Dollar. Die werden aber in Südafrika nicht akzeptiert. Das erste Mal halten wir in Piggs Peak zum Tanken. Es ist fast wie in Südafrika, vielleicht nicht ganz so sauber. Viele Menschen sitzen im Schatten und einige bieten Schnitzereien und andere Souvenirs zum Kauf an. Das Kunsthandwerk hat in Swaziland eine lange Tradition und es gibt sehr schöne Sachen, die dann aber auch ihren Preis haben.
Auf der Weiterfahrt gelangen wir zu einem Aussichtspunkt, wo man einen weiten Blick über das Flusstal des Komati und die hindurchführende Straße mit Brücke hat Auf dem Parkplatz dieses Punktes hat eine Großfamilie ihr Domizil, die von Exponaten aus Speckstein lebt. Da kann man sogar dem Künstler bei der Arbeit zusehen. Das Rohmaterial hat eine weiß-graue Färbung. Die fertigen Stücke werden dann mit Schuhcreme o. ä. eingefärbt.
Dann besuchen wir eine Glasfabrik. Dort werden ausschließlich alte Flaschen eingeschmolzen und daraus Figuren geformt. Sie sind aus dem vollen Material und dadurch nicht so leicht zerbrechlich. Da gibt es Elefanten, Nashörner, Pinguine, Wale und viele andere Tiere. Bei den Künstlern geht es ziemlich heiß her. Wir erfrischen uns in dem angeschlossenen Bistro und essen etwas leichtes zu Mittag. Dann fahren wir über Ezulwini in die Landeshauptstadt Mbabane. Im Zentrum gibt es viel Tumult und wenig Parkplätze. Deshalb halten wir erst am anderen Ende der Stadt, am „Swazi Craft Market“. Dort stehen am Straßenrand Bude neben Bude und in jeder gibt es andere kunsthandwerkliche Dinge zu bestaunen.
Nachdem wir alles haben, was uns gefällt, fahren wir über einen Berg zum "Mantenga Cultural Village" . Dort werden wir schon von Albert, dem Chief, erwartet. Er führt uns durch das nachgebaute Dorf der Swazis und erklärt, wie sie vor 150 Jahren darin gelebt haben. Anschließend führt uns eine Folkloregruppe traditionelle Tänze vor. Die jungen Burschen und Mädchen geben sich alle Mühe. Wer allerdings jemals die Anmut und Grazie der Tänzerinnen auf Tahiti gesehen hat, empfindet das nur als wildes Gestampfe. Aber für ihre Vorfahren können sie ja nichts.
Dann ziehen wir in unsere heutigen Unterkünfte ein. Am Ufer eines Flüsschens steht auf Pfählen ein Plateau aus Bohlen mit Rieddach. Darauf ist ein großes Zelt aufgebaut. Grundfläche ist etwa 4 x 4 m und die Firsthöhe 3 m. Darin stehen richtige hölzerne Möbel: Betten, Liege, Regal, Nachttische und Stühle. Im Zelt gibt es elektrische Beleuchtung. Zum Fluss ist das Plateau noch 2 m länger für eine Veranda und auf der Rückseite steht auf dem Boden eine oben offene gemauerte Dusche und Toilette. Das hat echt Safarilook. Es erinnert etwas an Hemmingways Beschreibungen seiner Jagdausflüge in Afrika.
Das Abendessen bekommen wir im nahegelegenen Restaurant. Es verfügt auch über eine große Terrasse, aber weil es im Flusstal schon ziemlich kühl ist, setzen wir uns lieber in den Innenraum. Das wenige Personal gibt sich alle Mühe, kann aber eine lange Wartezeit nicht vermeiden, bis das Essen für uns 10 Personen fertig ist. Dafür ist es sehr schmackhaft.

Swaziland – Hluhluwe

09.05.2003
Nach dem Frühstück machen wir unter Führung von Albert noch einen Spaziergang zu den nahegelegenen Mantenga Falls. Sie befinden sich an dem Flüsschen, oberhalb von dem Standort unserer Zelte. Der Wasserlauf teilt sich da und 2 Kaskaden stürzen etwa 10 m den Felsen hinab in ein Becken. Das Ganze liegt malerisch eingebettet in das dichtbewachsene Tal zwischen hohen Bergen.
Doch dann müssen wir uns verabschieden. Zunächst machen wir noch einen kurzen Stopp am Königspalast mit Museum und am Parlamentsgebäude . In einer Lokalzeitung wird behauptet, dass der König das Parlament auflösen will, weil es seinem Wunsch für den Kauf eines Privatjets nicht zustimmt. Auf gut ausgebauten Straßen fahren wir weiter durch das bergische Land in Richtung Big Bend. Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt. Es gibt keine großen Städte, aber auch keine Townships. An einer Tankstelle halten wir kurz. Davor sitzen im Schatten großer Bäume die Bauern und handeln mit den Früchten ihrer Felder. In Big Bend befindet sich eine Zuckerfabrik und ein süßlicher Geruch schwebt über dem Ort. Kilometerweit davor und dahinter sieht man nur große Zuckerrohrplantagen.
Auf halben Weg bis zur Grenze machen wir in einem kleinen Ort Pause. Das Ganze besteht nur aus Tankstelle, Restaurant, Lebensmittelgeschäft, Bottleshop und Souvenirladen. Alle Geschäfte sind voller Leute, weil kurz vor uns ein Doppelstockbus mit französischen Touristen angekommen ist. Nachdem sie wieder weg sind, ist der Ort wie ausgestorben. Hier sehen wir auch mal Verkehrspolizei. Eine dreiköpfige Streife kontrolliert einen Truck. Erstaunlich ist für mich die allgemein disziplinierte Fahrweise im ganzen Land trotz der geringen Präsenz der Polizei.
Dann sind wir an der Grenze. Wieder 2 mal einen Stempel in den Pass holen. Danach dürfen wir weiter. Die Provinz, in der wir uns jetzt bewegen, heißt Kwa-Zulu-Natal. In diesem Gebiet gab es nach Abschaffung der Apartheid zwischen den Schwarzen blutige Fehden. Aber das ist heute zum Glück vorbei. Wir überqueren den Fluss Pongola. Ein Stück entfernt ist er durch den Pongoladam zu einem großen Stausee angestaut. Roland berichtet, das dieser See 27 Jahre nach Fertigstellung wegen der ständigen Trockenheit erst zu 10 % gefüllt war. Dann kam ein Hurrikan und nach 3 Tagen war er zu ¾ gefüllt.
Unsere Fahrt geht jetzt weiter in Richtung Mkuze. Es gibt keine Berge mehr, höchstens kleinere Hügel. Das flache, leicht wellige Land ist von Busch bestanden, in dem die Schirmakazie das dominierende Gewächs ist. An einer Raststätte bei Mkuze machen wir Mittagspause. Unter Sonnenschirmen vor dem Bistro lassen wir es uns schmecken. Gleich nebenan befindet sich ein gut bewachter Geldautomat. Da fülle ich gleich mal die Bargeldreserven auf. Nachdem Roland getankt hat, fahren wir dann weiter. Nach etwa 80 km biegen wir rechts von der Hauptstraße ab und kommen nach wenigen Minuten zum Eingang des Privatreservats „Ubizane Wildlife Reserve“, wo wir für 2 Tage bleiben werden.
Dieser Park grenzt unmittelbar an den Hluhluwe Umfolozi-Park. Kurz hinter dem Eingang liegen hinter der Reception in einem offenen Gelände ungefähr 15 runde, strohgedeckte Rundhütten verstreut. Diese Hütten sind viel geräumiger, als die im Krüger Park. Das schönste ist jedoch der Pool in unmittelbarer Nähe. Nach kurzer Zeit trifft sich unsere komplette Gruppe dort am Wasser wieder. Es ist schön, nach einem heißen Tag im Auto eine Runde zu schwimmen. Da macht es auch nicht viel aus, dass die Entfernung zum Restaurant fast 1 Kilometer beträgt. Während wir in der Sonne liegen, schaut mal kurz eine Warzenschweinfamilie nach uns.
Gegen 16:30 finden wir uns alle an der Reception ein. Da holt uns der Ranger Hamilton zu einer Fahrt durch den Busch im Off-Road-Fahrzeug ab. Hier läuft so eine Safari völlig anders, als im Krüger Park. Hinter dem Restaurant biegt Hamilton von der befestigten Straße ab. Durch den Busch ziehen sich kreuz und quer festgefahrene Fahrspuren, auf denen wir uns bewegen. Weil wir max. 20 km/h fahren, ist das auch nicht unangenehm. Außerdem übertönt das Motorgeräusch nicht mehr alle Laute aus dem Busch. So treffen wir auch bald die erste Giraffe. Kurz danach begegnen wir einer Herde Gnus, denen sich einige Impalas angeschlossen haben. Auch mehrere Njalas bekommen wir zu sehen. Ein paar Warzenschweine und 3 Kudus können wir noch fotografieren. Doch dann setzt die Dämmerung ein und damit ist nicht mehr genug Licht für gute Fotos. Mit traumwandlerischer Sicherheit findet sich Hamilton in dem Gewirr der Pfade zurecht. An 2 Wasserlöchern, die wir besuchen, sind nur noch die Spuren von Nashörnern zu sehen. Diese Wasserlöcher werden von Pumpen gespeist, damit die Tiere in der trockenen Jahreszeit wie jetzt nicht wegziehen. Im letzten Licht des untergehenden Tages machen wir auf der höchsten Erhebung dieses Gebietes eine Pause. Der Himmel am Horizont ist blutrot gefärbt. Auf der Rückfahrt zum Camp sehen wir trotz Suchscheinwerfer keine Tiere mehr. Aber es war auch so ein sehr schönes Erlebnis.
Hamilton bringt uns direkt zum Restaurant, wo auf der offenen Terrasse schon ein fürstliches Abendessen auf uns wartet. Es wird wieder als Buffet angeboten und lässt keinen Wünsche offen. Anschließend treffen wir uns noch mal an der Bar und werten die Ereignisse des Tages bei Bier und Amarula aus.