Reisetagebuch

Reisetagebuch Teil 3

Di, der 17.04.07 - 6. Tag

Baden, nachmittags Bummel durch den Ort, abends Life-Musik

 

Mi, der 18.04.07 - 7. Tag

Katamaran-Tour Heute findet die bei dem Reiseveranstalter gebuchte Tagestour mit einem Katamaran statt. Die kostet stolze 60.- Euro pro Person. Dafür sind deutschsprachige Reiseleitung, Getränke und Essen mit drin. Gegen 9:00 holt uns ein Bus mit der Reiseleiterin am Hotel ab. Die Fahrt geht über Tamarin, an den Salinen zur Salzgewinnung vorbei, zur Anlegestelle des Katamaran in der Black River Bucht.
Die „Oplezir“ ist ein schönes Schiff und sieht noch sehr neu aus. Beim Betreten des Bootes legen alle ihre Schuhe in eine Kiste: An Bord ist barfuss gehen üblich. Jeder unserer 20 köpfigen Gruppe sucht sich einen Platz und wir legen ab. Von einem Crewmitglied erhalten wir Verhaltensregeln zur Sicherheit – in Englisch. Wer das nicht versteht, hat Pech. Die Reiseleiterin übernimmt lieber das Verteilen der freien Getränke, statt zu dolmetschen. Die Delphinsuche gestaltet sich nicht sonderlich schwierig: man muss nur schauen, wo viele Schiffe zusammen sind, da sind auch die Delphine. Allerdings sind hier mehr Boote als Delphine. Sie sind naturgemäß auch meist unter Wasser und stecken nur mal kurz zum Luftschnappen die Nase heraus. So hält sich das mit dem Beobachten in Grenzen. Hier müsste man schnorcheln dürfen. Interessanterweise ist der Titel der Tour auch nicht „Delphine beobachten“, sondern „Delphine suchen“.
Dann werden die Segel gesetzt und bei einer leichten Brise machen wir gute Fahrt. Inzwischen bereitet der Koch auf einem Grill am Heck des Bootes eine leckere Mahlzeit vor. Je nach Geschmack hat man die Wahl zwischen Huhn oder Fisch. Dazu gibt es verschieden Beilagen und Salate. Inzwischen hat sich die Sonne verzogen und einige Schauer versuchen, uns die gute Laune zu verderben. Glücklicherweise sitzen wir unter einer Segelplane.
Dann macht der Katamaran weit entfernt vom Ufer an einer Boje fest und lässt eine Art Treppe vom Vorderdeck ins Wasser. Wir dürfen jetzt schnorcheln. Bei etwa 5 m Tiefe sehen wir nur wenige, große Fische und kaum Korallen. Zum Fotografieren ist es zu dunkel, weil die Sonne fehlt. Bei leichten Schauern nehmen wir Kurs auf die Anlegestelle. Dort wartet schon der Bus für die Rückfahrt zum Hotel.

 

Do, der 19.04.07 - 8. Tag

Baden

 

Fr, der 20.04.07 - 9. Tag

Küste bei Soulac Nach dem Frühstück suchen wir uns vor dem Hotel ein Taxi. Als der Fahrer unsere Liste für die Tagestour sieht, will er nicht so recht zu unseren Bedingungen. So gehen wir weiter zu dem 200 m entferntem Taxistand. Da kommt er uns hinterher gefahren. Nur Euro will er nicht nehmen. Kein Problem: da halten wir eben unterwegs an einer Bank und tauschen. Trotz der anfänglichen Missverständnisse erweist sich unser Fahrer als guter Reiseführer. Er ist Tamile und hat ein paar seiner Götter am Armaturenbrett als Glücksbringer befestigt. Er kennt sich gut aus und fährt zügig und sicher. Über Quatre Bornes und Curepipe bringt er uns (ungefragt) erst mal zu einer Glasfabrik. Das ist offensichtlich ein Pflichtprogramm. Wahrscheinlich bekommt er Prozente, wenn wir etwas kaufen. Die Produkte sind jedoch dermaßen teuer, dass wir das sein lassen. Dann fahren wir zu einem erloschenem Vulkan, dem Krater Trou aux Cerfs. Von oben kann man in das tiefe, mit Wasser gefüllte Loch sehen. Ab und zu gibt es leichte Regenschauer, aber die Luft ist warm, so dass die Feuchtigkeit schnell wieder verdunstet. Dann kommen wir zum Mare aux Vacoas, den größten Binnensee der Insel. Im Dunst sieht man gerade noch das gegenüberliegende Ufer. Er liegt sehr hoch in den Bergen und ist ein Trinkwasserreservoir. Nun führt uns unser Weg zum heiligen See der Hindus, den Grand Bassin. Die etwa 10 m hohe Statue des Shiwa verschwindet fast im Nebel. Als wir den Tempel am anderen Ufer besichtigen, werden wir freundlich heran gebeten. Jeder bekommt ein rotes Zeichen auf die Stirn gemalt. E steht für Gesundheit, Glück und Zufriedenheit, erfahren wir. Weiter geht Colored Earth es an Tee-Plantagen bei Bois Cheri vorbei nach dem „Le Vanille Crocodile Park“. In einer Art tropischer Regenwald kann man viele Tierarten besichtigen: Schildkröten, Affen, Hasen, Wildschweine, Krokodile, Perlhühner, Leguane und andere. Sehr interessant ist hier die Ausstellung von Schmetterlingen und anderen Insekten. Im Restaurant des Parks kann man gut essen. Als nächstes fahren wir zur Südküste bei Soulac, wo eine starke Brandung, von keinem Riff gebremst, auf das Ufer trifft. Am Aussichtspunkt Le Gris Gris machen wir eine kleine Pause In dieser wildromantischen Gegend hatte der berühmteste Schriftsteller von Mauritius, Robert Edward Hart, seinen Wohnsitz. Über eine schmale Bergstraße gelangen wir wieder ins Landesinnere zur „Gorges de la riviere noire“. Am 3-Schluchten-Blickgenießen wir die Aussicht. Unterwegs stehen immer wieder Fahrzeuge am Straßenrand. Deren Insassen suchen die Früchte der wilden Guavensträucher. Wir gelangen nach Chamarel, wo ein schmaler Wasserfall 90 m tief in eine Schlucht stürzt. Wenige 100 m entfernt befindet sich das legendäre „Colored Earth“. Auf einer großen, völlig vegetationslosen Fläche sind 7 verschiedenfarbige Erden zu bestaunen. An Le Morne vorbei auf der Küstenstraße über Black River und Tamarin kehren wir zurück zum Hotel. Das war ein ereignisreicher Tag.

 

Sa, der 21.04.07 - 10. Tag

Baden

 

So, der 22.04.07 - 11. Tag

Coconut Island Für heute haben wir bei der Tauchbasis unseres Hotels eine Bootstour zum unbewohnten Coconut Island, oder auf französisch Ile aux Benetiers gebucht. 9:00 Uhr soll es losgehen. 9:30 sind die beiden Boote da und 10:00 fahren wir ab. Wir haben Platz auf dem kleineren Boot gefunden. Interessanterweise sind hier alle Passagiere Deutsche, während in dem andern fast nur Italiener sind. Am Heck röhren zwei Außenbordmotoren von je 85 PS. Das klingt nach Speed und der Bootsführer zeigt uns dann auch, was sein Boot kann. Nur fliegen ist schöner. Da sollte man seine Mütze festhalten oder besser gar keine aufsetzen. So holen wir die verlorene Zeit schnell wieder auf.
Auf Höhe von Tamarin treffen wir auf mehrere Boote. Hier spielen heute wahrscheinlich die Delphine mit den Menschen Verstecken. Und richtig: bald sehen wir 2 Rückenflossen für einige Sekunden. Bevor man den Fotoapparat in Position gebracht hat, sind sie schon wieder weg. Das sehen wir uns eine halbe Stunde an.
Dann fahren wir weiter zu einem nahe gelegenem Schnorchelrevier. Das Wasser ist etwa 5 m tief und am Grund ist bereits ein Anker befestigt, an dem das Boot festgemacht wird. Das Schnorcheln ist hier nicht ganz so toll. Die Fische hier sind zwar größer, aber seltener als bei uns am Strand.
Nach einer Weile klettern wir wieder ins Boot und legen das letzte Stück zur Insel zurück. Das Wasser rundum ist sehr flach. Deshalb Speedboot drosselt der Bootsführer die Motoren, springt ins Wasser und zieht mit seinem Helfer das Boot die letzten Meter an Land.
Der 20 m breite Strand besteht aus wunderschönem feinen Sand. In dem dahinter liegendem lichten Wald ist oben zwischen den Bäumen eine große Plane gespannt. Darunter liegt eine auf die Seite gedrehte Kabeltrommel. Sie stellt den Tisch dar und kurze Baumstammstücke die Sitze. Dann holt die Besatzung mehrere Kühltaschen mit Getränken und Lebensmitteln zu unserem Picknickplatz. Das beste ist ein Kanister mit einer orangefarbigen Flüssigkeit. Es ist ein Mix aus Orangejuice und Rum, wahrscheinlich mehr Rum, als Saft. Schmeckt hervorragend, steigt aber schnell zu Kopf. Daneben gibt es aber auch noch Mineralwasser, Cola, Fanta und Bier. Während wir es uns gut gehen lassen, grillt die Bootsbesatzung das Fleisch fürs Barbecue. Es gibt Steak, Huhn und Hummer. Selten hat ein Essen so gut geschmeckt, wie hier unter freiem Himmel.
Da unser Boot das schnellste ist, haben wir mit der Rückfahrt noch etwas Zeit. Sogar noch mal Schwimmen am Korallenfelsen mitten im Meer können wir. Doch dann geht es zurück im Speedboot.
Am Abend ist wieder Sega-Show. Trotz der Wiederholung ist es kein bisschen langweilig.

 

Mo, der 23.04.07 - 12. Tag

Baden, nachmittags Shoppen

 

Di, der 24.04.07 - 13. Tag

Baden

 

Mi, der 25.04.07 - 14. Tag

Vormittags nehmen wir Abschied von unsern geschuppten Freunden im Wasser. Nachmittags gehen wir noch mal nach Flic en Flac, um letzte Souvenirs zu besorgen.

Do, der 26.04.07 - Heimreise

Heute haben wir uns erstmals wieder einen Wecker gestellt: auf 3:00 Uhr. Nach der Morgentoilette werden die letzten Sachen in den Koffer gepackt, noch mal ein prüfender Blick in die Schränke, um nichts zu vergessen. Dann rollen wir in stockdunkler Nacht unser Gepäck in Richtung Speisesaal. Dort steht tatsächlich für die Abreisenden ein kleines Frühstück bereit. So richtigen Appetit haben wir nicht, aber wer weiss, wann es wieder etwas gibt. Dann noch zur Rezeption, die Rechnung bezahlen und gegen 4:00 Uhr holt uns der Bus ab. Auf der Strecke zum Airport ist um diese Zeit wenig Verkehr und so kommen wir gut voran. Die Kontrolle im Flughafen ist harmlos. Sogar eine kleine Wasserflasche im Handgepäck wird nicht beanstandet.
Damit es nicht so langweilig wird bis zum Boarding stöbern wir durch die Shops im Transitraum. In einem Zeitschriftenladen entdecke ich ein Fischbestimmungsbuch. Das muss ich unbedingt haben, um die Erinnerung an unsere Freunde im Wasser wach zu halten. Beim Abflug entsteht eine erhebliche Verspätung, weil vergessen wurde, die Crew vom Hotel abzuholen. Schließlich fliegen wir dann doch noch ab. Bei strahlendem Wetter zwischen der Nordspitze von Madagaskar und den der Seychellen hindurch erreichen wir Afrika. Dort können wir den Nasser-Stausee mit Abu Simbel erkennen. Weiter geht es über das Mittelmeer und die Alpen nach München.
Als wir in den Transitbereich wollen, gibt es eine Überraschung. Das Handgepäck wird erneute kontrolliert: "Weil es nicht nach EU-Norm kontrolliert wurde". Wir sind zurück bei den Bürokraten. Uns macht es nicht viel aus, weil wir genug Zeit bis zum Anschlussflug haben. Aber Passagiere, deren Umsteigezeit nur kurz ist, sind ziemlich ungehalten. Gegen 22:15 Uhr erfolgt dann endlich die Landung in Leipzig. Unsere Koffer sind alle da und der Abholservice wartet auch schon. So nimmt die Reise ins Paradies doch noch ein gutes Ende.