Reisetagebuch
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Reisetagebuch Teil 1

Vorwort

Nachdem für dieses Jahr die Auswahl zwischen Seychellen und Mauritius zugunsten von Mauritius entschieden war, gingen wir an die Suche eines Hotels.
Es sollte in der Größe überschaubar sein, sich nah am Strand befinden, in der Nähe eines Ortes liegen, gute Schnorchelmöglichkeiten bieten und natürlich nicht zu teuer sein. Da auf Mauritius ein ständiger Süd-Ost-Passat weht, der teilweise hohe Wellen vor sich her treibt, kam für uns nur die Westküste in Frage. All diese Bedingungen erfüllte das Hotel „Villas Caroline“ am besten.
Da wir von der Reisezeit keinem Zwang unterliegen, wählten wir die 2. Hälfte des Aprils. Da ist es dort noch relativ warm und die Zeit der Zyklone ist auch vorbei. Bei der Auswahl war der Internetauftritt von www.holidaycheck.de eine große Hilfe. Gebucht haben wir dann aber im Reisebüro ein Angebot von „Thomas Cook“, weil es sehr günstig war. Die Preise von Reisebüro und Internet unterscheiden sich nur um wenige Euro. Trotzdem kosteten 2 Wochen „All inklusive“ noch mehr als 2000.- € pro Person.

Mi, der 11.04.07 - Die Anreise

Gegen 10:30 Uhr holt uns der Transferservice ab und bringt uns zum Airport. Bei der Gepäckaufgabe wird sehr genau auf das Gewicht der Koffer geachtet. Mehr als 1 kg Übergewicht toleriert man nicht. Wir liegen zum Glück im Limit, was gar nicht so leicht ist, wenn man an die unzulänglichen Mittel denkt, die einem zu Hause zur Verfügung stehen. Die Handgepäckkontrolle verläuft zwar gründlich, aber ohne übertriebene Schikanen. Der Flug 13:18 Uhr ab Leipzig geht zunächst nach München und nach 3 Stunden Aufenthalt startet dann gegen 17:10 Uhr die Boeing 767 von Thomas Cook. Über Salzburg, Ancona, Benghasi, Khartum und Mogadishu nähern wir uns unserem Ziel. Der Service an Bord ist gut.

Do, der 12.04.07 Ankunft

Villas Caroline Mehr als 11 Stunden später landen wir etwa 5:45 Uhr auf dem Airport in Maheborg an der Südostküste der Insel. Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt 2 Stunden. Eigentlich sind es 3 Stunden, aber auf Mauritius gibt es keine Sommerzeit. Nach dem Erledigen der Einreiseformalitäten und Reklamation von Gudruns kaputtem Koffer tauschen wir schnell noch 50.- € an einem der vielen Bankschalter um. Die Konditionen sind aber auch nicht besser, als in den Banken in Flic en Flac, wie wir später sehen werden. Auf dem Vorplatz des Airport erwartet uns Manuela, die deutschsprachige Vertreterin von Thomas Cook mit einem Bus. Inzwischen ist es hell geworden. Die Luft ist schwül und dicke Wolken hängen am Himmel. Die 70 km zum Hotel fahren wir über die Autobahn, die öfter von einem Kreisverkehr unterbrochen wird und weiter auf gut ausgebauten Straßen. Dabei erlebten wir mehrere intensive Schauer. Für die vielen Zuckerrohrfelder, an denen wir vorbeifahren, ist es sicher nützlich. Beeindruckend sind auch die vielen hohen, schroffen Berge und das satte Grün, welches die Insel überzieht.
Als wir gegen 7:00 Uhr in der Hotelanlage eintreffen, scheint wieder die Sonne und das sollte sich auch in den nächsten 14 Tagen kaum ändern. Wir und die anderen 20 Gäste, die mit uns ankommen, werden freundlich begrüßt und nach dem Ausfüllen des Anmeldeformulars bekommen wir erst mal ein komplettes Frühstück angeboten. Die Zimmer sind zu dieser frühen Stunde noch nicht bezugsfertig, weil die alten Gäste erst vor wenigen Stunden abgereist sind. In der Zwischenzeit können wir schon die gesamte Anlage nutzen, haben aber kein Zimmer. Deshalb ist es sinnvoll, wenn man die Badesachen im Handgepäck hat. Gegen 11:30 Uhr ist unser Zimmer dann fertig. Es liegt in der 1. Etage eines 2-geschossigen Gebäudes, nicht weit vom Zentrum der Anlage entfernt. Vom Balkon können wir das Meer, den Pool, das Restaurant und die Bar sehen. Nun sind wir vollwertige Gäste. Nur durch den Bräunungsgrad unterscheiden wir uns noch von den „alten Hasen“.
Das Mittagessen wird hier in Buffetform angeboten. Lediglich die Getränke bringt der Kellner. Dafür muss man eine Rechnung unterzeichnen, die für AI-Gäste jedoch die Summe 0 aufweisen sollte. Während des Essens kommt ab und zu mal ein Spatz und schaut nach, ob es was zu holen gibt. Man darf seinen vollen Teller also nicht ohne Aufsicht lassen.
Nach dem Essen ist erst mal Pause auf den Strandliegen am Pool angesagt. Es sind zwar genügend vorhanden, aber die Plätze unter den Sonnenschirmen oder im Schatten der Palmen sind begehrt. Später wollen wir dann den Strand und das Wasser erkunden. Es ist etwa 28°C warm und glasklar. Der Strand ist zwar feinsandig, aber von scharfkantigen Korallenstücken durchsetzt, so dass sich Badeschuhe dringend empfehlen. Der Gezeitenhub beträgt hier max. 80 cm. Bei Ebbe ist das Wasser sehr flach, so dass man beim Schwimmen darauf achten muss, sich nicht den Bauch an den Korallen zu zerkratzen. Etwa 500 m parallel zum Strand verläuft ein Riff, hinter dem das richtig tiefe Meer beginnt. Dieses Riff hat den Vorteil, dass sich die großen Wellen daran brechen, so dass man dahinter in aller Ruhe im bis zu 2m tiefen Wasser schnorcheln kann. Hier können wir eine erstaunliche Vielfalt an kleineren Fischen beobachten.
Zentrum Flic en Flac Anschließend machen wir einen Bummel durch den Ort. Er beginnt gleich hinter dem Eingang zur Anlage. Dort steht auch immer ein Taxi, wenn man mal eins brauchen sollte. Aber heute gehen wir zu Fuß, immer die Hauptstraße entlang an kleinen Boutiquen, Snackbars und Anbietern für Freizeitaktivitäten vorbei zum Zentrum. Dort befinden sich ein Sparmarkt, die Post, die Polizeistation, mehrere Restaurants, kleine Läden und ein Casino. Wir kaufen eine Flasche Rotwein und gehen am Strand zurück zum Hotel. Hier scheint jeder Einwohner ein Boot zu besitzen, denn sowohl im Wasser, als auch an Land liegen viele Boote.
Gegen 18:00 Uhr beginnt es hier zu dämmern und etwa 18:30 Uhr geht die Sonne in einem wunderschönen Farbenspiel über dem Meer unter. Wenn 19:00 Uhr das Abendessen beginnt, ist es bereits stockdunkel. Da es die Hauptmahlzeit ist, sind doch einige Gäste mehr da, als mittags. Aber trotzdem sind ausreichend Plätze vorhanden. Nach der Getränkebestellung schauen wir zum Buffet. Es gibt gemischte Salate, Suppen, Pasta, Huhn, Fisch oder Fleisch mit Reis oder Kartoffeln und verschiedenen Gemüsearten und als Nachspeise Obst, Pudding, Eis oder Cremetorte. Wer will, kann aber auch Brot oder Baguette bekommen. Es ist also für jeden Geschmack etwas da. Weil die Spatzen vom Mittag jetzt schlafen, schleichen 2 kleine Katzen bettelnd zwischen den Tischen umher. Sie scheinen öfter etwas zu bekommen, denn sie sehen gut genährt aus.
Den Rest des Abends verbringen wir mit der Flasche Rotwein auf unserem Balkon.

Fr, der 13.04.07 - 2.Tag

Beach Villas Caroline Nachdem wir uns ordentlich ausgeschlafen haben, gehen wir frühstücken. Das an der Vorderfront offene Restaurant ist nur mäßig besetzt. Das Buffet ist sehr umfangreich und auch den Kaffee kann man trinken. Nur Schwarzbrot gibt es nicht; aber wer will das schon. Eier werden vom Koch in allen gewünschten Arten zubereitet und alles schmeckte gut. Nur der Juice ist mit zu viel Wasser gestreckt.
Danach empfängt Manuela alle Neuankömmlinge und erzählte einige wissenswerte Dinge über die Insel. Anschließend bietet sie verschiedene Ausflüge an, die jedoch alle ziemlich teuer sind. Da wir aus dem Internet wissen, das privat organisierte Fahrten mit Taxifahrern viel günstiger sind, halten wir uns zurück und buchen lediglich eine Ganztagesfahrt mit Katamaran zum Delphin beobachten.
Weil der Vormittag eh angebrochen ist, spazieren wir noch mal zur Post, um Briefmarken zu kaufen. Überall gibt es zwar Postkarten, aber keine Marken dazu. Für die Standardkarte nach Europa braucht man eine für 10.- Rupies. Das sind etwa 25 Cent (1 Euro sind etwa 42 Rupies).
Nach dem Mittagessen geht es endlich an den Strand. Mit großer Ausrüstung rücken wir an. Die wasserdichte Digicam „mju 725 SW“ muss heute ihre erste Bewährungsprobe im Salzwasser bestehen. Im etwa 1,5 m tiefen Wasser treffe ich dann auch auf eine große Anzahl bunter Fische von max. 10 cm Länge. Ich teste alle 4 Unterwassermodi durch. Die besten Ergebnisse bringt der Unterwasser-Weitwinkel-Modus. Man muss nur nah genug ran kommen. Aber die Kleinen sind nicht scheu, eher neugierig. Auf dem Display ist nicht viel zu erkennen. Man muss eben einfach in die gewünschte Richtung halten und nach dem Scharfstellen abdrücken. Wichtig ist vor allem, dass die Sonne scheint. Sonst wird es trotz Blitz nur wenig Farbe im Bild geben. Interessanterweise kann man mit diesem Modus auch außerhalb des Wassers vorbeifahrende Boote oder den Strand vom Wasser aus mit gutem Ergebnis fotografieren.

Sega Show Nach dem Tauchgang wird die Digicam zunächst im Pool und dann im Zimmer mit Süßwasser abgespült und sorgfältig abgetrocknet. Innen ist alles dicht und trocken. Später stellt sich heraus, dass der eingebaute Lautsprecher Schaden genommen hat. Er kratzt und klirrt und wird so ein Fall für die Garantie. Von den Unterwasseraufnahmen werden später etwa 60 % wegen verschiedener Unzulänglichkeiten gelöscht. Aber das ist bei Digicams ja kein Problem. Und das die Ergebnisse nicht ganz so gut sein können, wie bei Profis, die Equipment für zig 1000 Euro nutzen, ist ja von vornherein klar.
Heute Abend findet auf der Tanzfläche eine Sega-Show statt. Deshalb suchen wir uns nach den Essen einen Platz an der Bar, von wo aus wir bei kühlen Getränken die Darbietung beobachten können. Sega soll der traditionelle Tanz der ehemaligen afrikanischen Sklaven sein. Es ist sehr schön anzusehen, wenn die Tänzerinnen mit weiten, schwingenden Röcken ihre Hüften wiegen, aber mit Afrika hat das unserer Meinung wenig zu tun. Da ist sehr viel französischer Einfluss zu spüren. 23:00 Uhr ist dann Schluss, damit auch die in der Nähe wohnenden Gäste ihre Nachtruhe bekommen.

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