In Luperon


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Donnerstag, 31.08.2000

Gegen 7:00 stehen wir auf. Eigentlich viel zu früh, aber uns stecken die 6 Stunden Zeitverschiebung in den Gliedern. Außerdem nervt die laute Klimaanlage. Aber so sehen wir von unserem Fenster aus die Sonne über dem Meer aufgehen. Vor dem Balkon lärmt eine Schar Vögel in den Wipfeln der tropischen Bäume.
Nach dem Duschen geht es zum Frühstück ins Restaurant. Neben allen Arten von Backwaren und Cornflakes gibt es auch viele warme Speisen: Würstchen, Rührei, ... Verschiedene Dinge werden auf Wunsch zubereitet, wie Omelett oder "Ham and Eggs". Das Restaurant ist nach allen Seiten offen und nur an der Rückfront sind große Netze gespannt, damit nicht alle Vögel durchfliegen können.
Nachdem wir ausgiebig diese Vorzüge genossen haben, geht es zur Reception, wo uns 9:00 eine Vertreterin von ITS zur ersten Sprechstunde abholt. Sie erläutert die Eigenheiten des Landes und die Gepflogenheiten unserer Ferienanlage. Dann bietet sie noch ein paar Ausflüge an, von denen uns sofort der 2-Tage-Trip nach Samana gefällt. Auf unsere Frage, ob der gebuchte Ausflug nach Haiti stattfindet, wundert sie sich über so eine Frage. Natürlich findet er statt. Von den etwa 30 Urlaubern, die an der Einweisung teilnehmen, sind wir aber die einzigen Teilnehmer. Anschließend erkunden wir unsere Anlage und machen ein paar Fotos. Als es dann zu warm wird, gehen wir zum Strand und schwimmen und schnorcheln ausgiebig. Nach der Mittagspause geht es genau so weiter.
Abends geht es zur Showbühne. Sie ist wie ein kleines Amphitheater gestaltet und die im Freien befindlichen Steinbänke des Zuschauerraumes sind von der Sonne schön angewärmt. Etwa gegen 21:30 beginnt die "Lions King Show". Es ist ein afrikanisches Märchen über den Machtkampf zwischen guten und bösen Tieren. Die Schauspieler stecken alle in Tierkostümen und müssen bei der Wärme sicher allerhand aushalten. Die Zuschauer dagegen können sich an der naheliegenden Bar erfrischende Getränke holen.


Freitag, 01. September 2000

Heute ist wieder Badetag. Damit wir auch eine der gutplatzierten Strandliegen abbekommen, geht Dirk gleich nach dem Frühstück runter und belegt 3 Stück mit unseren Badetüchern. Er hat einen schönen Platz im Schatten unter Bäumen herausgesucht. Die Sonne brennt wieder unbarmherzig und wir müssen uns noch vor Sonnenbrand vorsehen. Deshalb beschränken wir uns heute nur auf schwimmen und schnorcheln und beobachten die anderen Aktivitäten nur von weitem.
Mittag essen wir diesmal gleich am Strand. Dort stehen mehrere Pavillons und in jeden gibt es andere Snacks: Pizza, Pasta, BBQ, Salatbüfett, Reisgerichte, Eis und Getränke. Und das alles kann man ungezwungen in Badekleidung unter Sonnenschirmen genießen.
Abends lassen wir uns mal richtig verwöhnen. Bei unserer Ankunft haben wir drei Gutscheine erhalten, mit denen man abends in einem Restaurant mit Bedienung Essen gehen kann. Es gibt ein italienisches, ein brasilianisches und ein mexikanisches Lokal. Für heute haben wir im "Da Vinci" bestellt. Im voll klimatisierten Saal geht es sehr vornehm zu. Damit es so bleibt, werden auch an die Kleidung der Gäste gewisse Anforderungen gestellt: in Badeschuhen und Boxershorts wird niemand eingelassen. Die Gäste werden zu ihrem Platz geleitet und sofort nach dem Setzen wird kühles Wasser gereicht. Noch vor der Speisekarte bekommt jeder einen Aperitif. Trinken kann man die üblichen Getränke oder gegen Bezahlung auch Importwein nach Karte. Das Essen in mehreren Gängen ist von hervorragender Qualität. Den Abschluss bildet ein Dessert mit "Carribean Coffee", der in einer aufwendigen Prozedur am Tisch flambiert serviert wird. Dieses Essen ist ein echtes Erlebnis.


Sonnabend, 02. September 2000

Heute besuchen wir noch mal Petra, unsere ITS-Vertreterin, die fast jeden Tag (im Gegensatz zu anderen Reiseveranstaltern) Sprechstunde abhält. Sie hat die Unterlagen für die Insel-Rundreise "Hispaniola Magic" mitgebracht. Die ausführliche Beschreibung enthält wirklich alles, was man wissen muss. Damit es in der übrigen Zeit nicht zu langweilig wird, buchen wir für unsere letzte Woche noch eine 2-Tage Fahrt nach Samana. Es ist zwar sündhaft teuer (163.- US$ pro Person), aber Urlaub ist ja nur ein mal im Jahr, oder?
Am Nachmittag erleben wir eine völlig neue Situation. Der Himmel bezieht sich mit dunklen Wolken und die Sonne ist weg. Trotz des trüben Wetters ist es immer noch sehr warm, mehr als 30°C. Am Abend findet auf der Showbühne die "Horror-Show" statt. Mitten während der Vorstellung beginnt es zu Regnen. Weil der Zuschauerraum kein Dach hat, verlassen die Meisten fluchtartig die Vorführung.


Sonntag, 3. September 2000

Das Wetter ist wieder Top und wir genießen heute ausgiebig das Strandleben. Nach 10:00 frischt der Wind etwas auf und ich leihe mir mit Dirk ein Segelboot aus. Man trägt sich in eine Liste mit Name und Zimmernummer ein und bekommt das Boot sogar ins Wasser geschoben. Das Anlegen einer Schwimmweste ist Pflicht. Wer keine Ahnung vom Segeln hat, kann sich bei einer kurzen Probefahrt alles erklären lassen. Wir als "Profis" verzichten darauf. Das alles kostet nichts, nur wenn man etwas kaputt macht, muss es bezahlt werden. Dagegen kann man sich aber versichern: pro Tag 2 US$ oder pro Woche 10.- US$. Ich nehme die Versicherung für 2.- US$. Am Anfang ist alles etwas ungewohnt, aber mit der Zeit macht es richtig Spaß. Das Boot hat ein Gaffelsegel von etwa 4 m² und liegt gut am Wind. Aufpassen muss ich trotzdem, weil das Riff ein paar sehr flache Stellen hat. So versuchen wir, nach draußen zu kommen, wo das Wasser richtig tief ist. Die grüne Färbung wechselt dort in ein dunkles Blau. Es macht richtig Spaß. So kreuzen wir vor der Küste immer hin und her, denn der Bereich, wo wir segeln dürfen, ist aus Sicherheitsgründen ziemlich eng begrenzt. Wenn einer kentert, kommen die Experten sofort mit dem Motorboot angerast und leisten Hilfe. Ist bei uns aber nicht nötig. Dirk übernimmt auch mal das Steuer. Es geht schon ganz gut. Nach etwa einer Stunde segeln wir zurück, weil uns die Hände von ständigen ziehen an den Seilen weh tun. Wegen des auflandigen Windes geht das sehr flott und nach wenigen Minuten sind wir wieder am Strand.
Zum Mittagessen gehen wir heute nicht erst hoch, sondern essen gleich wieder am Strand. Nach einer kleinen Mittagspause segeln wir gleich noch mal los, weil es vorhin so gut ging.
Zum Abendessen gehen wir heute ins brasilianische Restaurant "Amazonas". Es befindet sich unter freiem Himmel in Strandnähe und deshalb etwas wetterabhängig. Als es dunkel wird, sehen wir über dem Meer ein herrliches Wetterleuchten. Die Blitze zucken von Wolke zu Wolke und erleuchten sie von hinten. Zum Glück bleibt alles dort draußen. Das Essen wird auf großen Spießen gebraten und der Kellner geht damit von Tisch zu Tisch und verteilt die Fleischstücke. Es gibt Leber, Steak und verschiedene kleinere Sachen. So gut wie im italienischem Restaurant hat es uns jedoch nicht gefallen.
Später findet auf der Showbühne die Wahl der "Miss Luperon" statt. Es werden 5 freiwillige Mädchen aus den Zuschauern gesucht, die dann auf der Bühne eine paar Ratespiele lösen und etwas schauspielern müssen. Eine Juri, die vom Moderator geleitet wird, beurteilt alles und kürt dann die Siegerin. Außer dem Ruhm bekommt sie für ihre Mühe noch eine Flasche Rum. Etwas niveaulos, das Ganze. Die anderen Veranstaltungen waren besser.


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