5. Tag - 11. Sept. 2001
Gegen
7:30 machen wir uns auf den Weg zum Magasin, um frische Baguettes
fürs Frühstück zu holen. 8:30 ist wirklich der Jeep
da, um uns zur gebuchten Safari abzuholen. An 2 anderen Hotels steigen
noch weitere 6 Urlauber zu. Weil wir die einzigen sind, die nicht
französisch sprechen, bekommen wir zu allem eine extra Erklärung
in Englisch. Unser Fahrer, ein freundlicher Polynesier, gibt sich
viel Mühe, uns allen einiges über seine Heimat beizubringen.
Zuerst halten wir nach Durchqueren eines Baches an einer Ananas-Plantage.
Er erklärt uns, dass nach dem Pflanzen der Setzlinge 1 1/2
Jahre vergehen, bis die erste Blüte erscheint. Von da ab kann
man aller 6 Monate eine Frucht ernten. Da es sowieso kaum jahreszeitliche
Unterschiede im Wetter gibt, spielt es keine entscheidende Rolle.
Danach besuchen wir eine landwirtschaftliche Versuchsstation, wo
neue Verfahren in der Bodennutzung und Tierzucht entwickelt und
getestet werden. Für uns interessant ist besonders die Gewinnung
von Vanilleschoten. Vanille ist ein Gewächs aus der Gattung
der Orchideen. Nach der Ernte werden die Schoten noch lange Zeit
getrocknet. Die hiesige Vanille ist eine Kreuzung verschiedener
importierter Pflanzen und ist die beste Art der Welt, wie uns versichert
wird. An einem Stand kann man die Produkte der Station gleich kaufen.
Wir nehmen einen Juice, der aus frischen Ananas gepresst wird. Das
ist wirklich ein Genuß. Da kann man Valensina vergessen.
Die nächste Station ist eine Destillerie, wo aus Kokos und
Ananas Likör gebrannt wird. Bei der Verkostung stellen wir
fest, dass der Kokos-Likör am besten schmeckt. Aber 46.- DM
für eine 0,7 l Flasche ist dann doch etwas zu viel. Dann fahren
wir zum Aussichtspunkt Belvedere, von dem man aus 800 m Höhe
beide großen Buchten der Insel sehen kann. Es ist ein phantastischer
Ausblick.
Die weitere Fahrt führt uns zum Panorama-Point, wo man die
Insel Tahiti sehen kann. Interessanter ist jedoch das Farbspiel
der unter uns liegenden Lagune. Das nächste Erlebnis soll der
Wasserfall, die Cascade werden. Da bricht jedoch das
Gewitter, welches sich schon lange angekündigt hat, in voller
Härte los. Es gießt, wie aus Eimern. Wir bekommen alle
Regenumhänge, die aber auf dem offenem Jeep nur das nötigste
trockenhalten. So sehen wir von der weiteren Inselumrundung außer
Wasser fast nichts. Als wir um die Südspitze herum gefahren
sind, hört es ganz plötzlich auf. Die Straßen sind
völlig trocken, hier hat es keinen Tropfen geregnet. Der warme
Fahrtwind trocknet uns wie ein Föhn. Dann sind wir auch schon
da im Moorea Village.
Am Nachmittag nutzen wir die Möglichkeit der Bootsfahrt zur
Insel zum Schnorcheln. Es lohnt sich wirklich. Wir können viele
bunte Fische zwischen den Korallen sehen. Zum Abendessen probieren
wir dann wieder Mahi-Mahi, diesmal jedoch mit Vanillesoße.
6. Tag - 12. Sept. 2001
Morgens holen wir noch mal frische Baguettes.
Doch dann geht es ans Packen. Beim Check-Out bezahlen wir mit Kreditkarte
die Restaurantrechnungen der vergangenen Tage. Es kommen 17400 CFP
zusammen. Das entspricht etwa 350.- DM. Als Dank bekommt jeder als
Erinnerung eine Muschelkette geschenkt. Auch von der deutschen Angestellten
des Hotels verabschieden wir uns. Es tut richtig gut, mal wieder
mit jemanden in der Muttersprache zu reden. Sie hat einen Polynesier
als Mann und legt jetzt hier. Da sie mehrere Sprachen beherrscht,
ist es sicher ein guter Job für sie.
Für den Transfer zum Airport kommt ein großer Bus mit
Aircondition. Da er alle Hotels abklappert, wird er am Ende sogar
voll. Bei der Abfertigung werden zuerst die Koffer gewogen und dann
bekommen wir richtige Flugtickets ausgedruckt. Eine Weile müssen
wir noch im Warteraum Platz nehmen. Dann erfolgt ein Aufruf (nur
französisch) und alle Passagiere laufen hinter der Stuardess
zum Flugzeug. Es ist eine ATR 72 mit 2 Propellertriebwerken. 64
Plätze hat die Maschine und es sind auch alle belegt. Nach
dem Start gewinnt die Maschine schnell an Höhe und uns bietet
sich ein phantastischer Ausblick über Moorea. Dann gibt es
an Bord einen Drink, Mango-Juice, und schon nach 20 min setzen wir
zur Zwischenlandung in Huahine an. Dort steigen einige aus und andere
zu. Als wir wieder oben sind, sehen wir in der Ferne Raiatea liegen.
Wir fliegen an ganz Bora Bora vorbei und landen auf dem Flugplatz,
der am äußersten nördlichen Ende der Insel auf einem
Motu liegt. Im Abfertigungsgebäude erwarten die großen
(teuren) Hotels schon ihre Gäste. Wir müssen selber sehen.
Nachdem wir die Koffer bekommen haben, fragen wir einen Angestellten
von hier und er zeigt uns ein Schiff. Weil der Flugplatz auf einer
Insel am Außenriff liegt, werden zunächst alle Passagiere
mit einem Boot nach Vaitape, dem Hauptort der Insel befördert.
Unser Schiff ist ein super moderner Katamaran mit Aircondition.
Die Fahrt verläuft durch Wasser in allen möglichen Farbtönen
zwischen grün und blau, je nachdem, wie tief das Wasser ist.
In der Lagune sehen wir wieder 2 große Kreuzfahrtschiffe liegen.
Als wir im Hafen anlegen, steht eine Frau mit einem Schild "Matira"
da. Sie zeigt uns einen Kleinbus, in dem der Fahrer gerade eine
Unmenge Koffer verstaut. Sogar der Beifahrersitz wird mit Koffern
vollgestopft. Aber 3 Sitzplätze bleiben frei und die bekommen
wir. Nach 20 min hält er an. Wir steigen aus. Mit den anderen
Koffern fährt er weiter. Die Reception liegt wie eine Bushaltestelle
direkt an der Straße auf dem schmalen Stück Land bis
zum Ufer. Gegenüber der Straße liegen die Hotelbungalows
am Hang. Unser Bungalow befindet sich jedoch in dem 2. Teil des
Hotels, der 500 m entfernt ist, dafür aber einen schönen
Strand besitzt. Günstig ist, dass wir die Nummer 3
bekommen, die nahe am Strand und weit weg von der Straße liegt.
Nach Erledigung der Anmeldeformalitäten werden wir mit dem
Gepäck zum Tor der Anlage gefahren.
Dieser Teil besteht aus einer großen, mit Palmen und anderen
exotischen Pflanzen bewachsenen Wiese, die bis an den Strand reicht.
Im Gelände verteilt liegen etwa 15 Bungalows in einem etwas
eigenartigen Stil. Jeder Bungalow ist aus soliden, dunklen Holz
gebaut, mit Palmblättern gedeckt und steht auf Stelzen. Fenster
im eigentlichen Sinne gibt es nicht. In eine Wand sind lediglich
3 große Milchglasscheiben eingesetzt. Die eigentlichen Fenster
bestehen aus klappbaren Holzlamellen. Alle Türen sind als Schiebetüren
ausgeführt und so kann man den Vorraum mit der Terrasse zusammenführen.
Die Terrasse, die dem Bungalow an 2 Seiten vorgelagert ist, besteht
aus Gitterrost, genau wie der Fußboden in Toilette und Bad.
Der Drang, alles was möglich ist aus Holz herzustellen, führte
dazu, dass sogar der Halter für die Papierrolle der Toilette
daraus geschnitzt ist. Durch das dunkle Holz und den geringen Lichteinfall
wirkt alles auf den ersten Blick sehr düster. Aber alles ist
gut durchlüftet und bei großer Sonneneinstrahlung angenehm
kühl.
Wir richten uns ein und nutzen gleich mal die Vorzüge des nahen
Strandes. Das Wasser ist sehr klar und der Untergrund ohne scharfkantige
Steine oder Korallen. Aus irgendeinem Grunde entsteht jedoch quer
zum Strand eine starke Strömung. Man kommt sich vor, wie ein
Leistungsschwimmer im Strömungskanal. Trotz intensiver Vorwärtsbewegung
schwimmt man immer auf der gleichen Stelle. Das scheint auch den
Fischen nicht zu gefallen, denn von denen sind nur sehr vereinzelt
welche zu sehen. Dann schauen wir uns mal die Umgebung an, um unsere
Lebensmittelvorräte zu ergänzen. Zu unserer Freude entdecken
wir 50 m vom Eingang unserer Anlage ein "Magasin". Doch
die Freude legt sich, als wir uns darin umsehen. Die Regale sind
nachmittags schon leergefegt, wie nach einer Hungersnot. Da wir
Touristen mit vollen Einkaufstüten kommen sehen, gehen wir
in diese Richtung. Nach etwa 1 km finden wir dann einen Supermarkt,
der alles bietet, was wir brauchen.
Inzwischen ist Zeit zum Abendessen und wir machen uns auf den Weg
zum Restaurant unseres Hotels, weil dessen Küche sogar im Reiseführer
gelobt wird. Wir werden gut bedient, das Essen schmeckt und der
Preis ist auch nicht höher als in den anderen Lokalen hier.
Da hat sich der Weg gelohnt. Satt und zufrieden fallen wir ins Bett.
7. Tag - 13. Sept. 2001
Nach einer ruhigen Nacht ohne Hühnergeschrei
stehen wir gegen 7:30 auf. Gudrun holt frische Baguettes und wir
bereiten inzwischen das Frühstück vor. Danach überlegen
wir, was wir mit diesem Tag so machen können. Die kommerziellen
Angebote sind vom Preis alle nicht akzeptabel und im Hinblick auf
unsere künftige Kreuzfahrt auch nicht sinnvoll. Fahrrad fahren
macht bei 28° C auch keine reine Freude und so bleibt also nur
ein Mietwagen. Wir schauen mal zur Reception. Sie vermitteln das
gerne und von ganz klein bis groß ist alles möglich.
Wir entscheiden uns für einen Daewoo Matiz. Für
8 Stunden kostet er 9200 CFP. Für zu verbrauchenden Benzin
sind noch mal 1500 CFP fällig.
Dann geht es los zur Inselrundfahrt. Wir fahren gegen den Uhrzeigersinn
um die Insel. Aus einem Reiseführer haben wir den Tip für
unseren ersten Stop: ein Aussichtspunkt an einem Fernsehturm. Nach
dem Hotel "Bora Bora" befindet sich an der Straße
die Bar "Bloody Marry". Etwa einhundert Meter weiter steht
am Straßenrand ein zweistämmiger Strommast und von dort
führt ein unbefestigter Weg direkt zu dem Fernsehturm. Fahrzeuge
sollte man an der Hauptstraße stehen lassen. Der Aufstieg
ist schweißtreibend, aber er lohnt sich. Von hier hat man
einen grandiosen Ausblick über Insel und Lagune bis zum Außenriff.
Dann geht es weiter nach Vaitape. Im Hafen sehen wir die "Haumana"
liegen, die ab
übermorgen für 7 Tage unser Zuhause sein wird. Es ist
ein imposanter Anblick. Dann shoppen wir ein wenig und ich fülle
auf der Bank unsere Bargeldreserven auf. Sogar ein Internet-Cafe
gibt es hier. Die Preise sind jedoch gesalzen: 0,80 DM pro Minute.
Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es heute mal Hotdogs.
Dann fahren wir weiter auf der Küstenstraße in Richtung
Norden vorbei an malerischen Buchten. Hier ist von Tourismus wenig
zu spüren. Auf dem schmalen Streifen Land zwischen Lagune und
Berg stehen die Häuser der Polynesier, in der Regel feste solide
eingeschossige Bungalows. Windschiefe Bretterbuden, wie in der Karibik
sind hier nicht zu beobachten. Wir halten immer wieder an, um uns
an dieser schönen Natur zu erfreuen. Auch auf der Ostseite
der Insel haben sich fast nur Polynesier angesiedelt. Erst an der
Südspitze liegen die großen Hotels. Wohltuend ist, das
es hier wie auch auf den anderen Inseln keine Bettenburgen gibt,
sondern das alle Unterkünfte im Bungalowstil ausgeführt
sind. Da noch etwas Zeit ist, gehen wir noch ein Eis essen und baden
ausgiebig. Heute sehe ich sogar ein paar Fische in der Strömung.
Dann geben wir das Auto im nahegelegenen Hotel Inter-Continental
bei dem Europcar Vertreter zurück.. Den Rückweg
nehmen wir am Strand entlang und schauen uns von da aus mal andere
Hotelanlagen an. Heute wird der Sonnenuntergang mal ausgiebig fotografiert.
Dirk macht in 2 Minuten 20 Aufnahmen von allen Phasen.