Südsee-Report, Teil 1


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1. Tag - 7. Sept. 2001

1. Flug: 10:50, LH 225, LEJ – FRA, A 320, 187 mi
Beim Einchecken in Leipzig lassen wir unser großes Gepäck gleich bis zum Ziel Papeete durchleiten, damit wir es nicht immer wieder in die Hand nehmen müssen. Beinahe wäre das schiefgegangen, weil die Angestellte die Tickets nicht richtig angesehen hatte. Zum Glück merken wir es noch. Auch die Bordkarten für die Air France Flüge kann sie hier nicht ausstellen, weil die Buchungssysteme nicht kompatibel sind. Pünktlich heben wir ab und verlassen unsere verregnete Heimatstadt.

2. Flug: 13:50, AF 1690, FRA – CDG, A 320, 286 mi
Auf dem Airport Frankfurt ist die Wolkendecke schon aufgelockert. Wir brauchen fast 30 min, um zu den Schaltern der Air France zu gelangen. Dort werden wir von einer netten Französin bedient, die sich genau auskennt. Sogar ein Konto fürs Sammeln von Vielfliegermeilen stellt sie für jeden von uns aus. Im Flieger gibt es Wein und Champagner, aber kein Essen. Bei der kurzen Flugzeit auch kein Wunder. Als wir in Paris landen, scheint sogar die Sonne. Der Flughafen mit dem Namen „Charles de Gaulle“ ist riesig. Wenn man das System begriffen hat, aber sehr übersichtlich. Wir kommen in der "Hall F" an und fliegen von "Hall C" wieder ab. Dazwischen verkehren Shuttlebusse. Jede Halle ist ein abgeschlossenes System mit Ankunft und Abflug, Restaurants und Läden und Bankfilialen. Als wir jedoch Polynesische France haben wollen, müssen sie passen. Sonst gibt es aber alles, was notwendig ist. Interessant, dass beim Bezahlen mit Visa-Card im Bistro der France-Betrag schon in Euro umgerechnet und abgebucht wird. Im Transitraum steht ein Computer für die Reisenden, mit dem man kostenlos im Internet surfen kann. So vergeht die Wartezeit von viereinhalb Stunden schnell.


3. Flug: 19:35, AF 070, CDG – LAX, B 747, 5786 mi
Wir fliegen wieder die Route über Grönland. Fast die ganze Zeit scheint die Sonne von vorn. Doch als es dann über den USA südwärts geht, setzt sehr schnell die Dunkelheit ein. Vorher erleben wir noch einen herrlichen Sonnenuntergang. Über dem Lichtermeer von LA liegt eine lockere Wolkendecke. Es ist ein herrlicher Anblick, über den von unten angeleuchteten Wolken über die Millionenstadt zu schweben. Unten sieht man auf den Highways die Autokolonnen fahren. Die Landung ist um 21:55 Ortszeit oder 6:55 MESZ. Das waren fast 11,5 h Flugzeit. Alle sind froh, mal raus zu können aus den engen Sitzreihen. Durch einen endlos langen Gang im Bradley-Terminal gelangen wir in einen großen Transitraum. Der ist zwar etwas von der Außenwelt abgeschirmt, aber dafür bleiben uns die Immigrationsformalitäten erspart. Hier hat sogar noch ein Duty Free Shop geöffnet. Auf der Toilette müssen sogar die Männer Schlange stehen. Nach einer reichlichen Stunde dürfen wir wieder einsteigen. Dort ist alles sauber gemacht worden und es gibt neue Kissen und Decken. 23:45 rollen wir mit einer neuen Crew zum Start der letzten Etappe.


2. Tag - 8. Sept. 2001

4. Flug: 23:55, AF 070, LAX – PPT, B 747, 5529 mi
Im Flieger, Essen, Schlafen, Fernsehen, Essen, ... . Endlich sind die 8 Stunden vorüber und gegen 4:40 Ortszeit bekommen wir das Zeichen zum Anschnallen für die Landung. Nach dem Ausrollen klettern wir die Gangway hinunter, froh wieder mal etwas Bewegung zu haben. Draußen ist es noch stockdunkel, aber die Temperatur beträgt schon 25 °C. Die Zeitverschiebung zu Deutschland hat sich auf insgesamt -12 h addiert.
Am Eingang zum Abfertigungsgebäude des Flughafens von Papeete werden wir vom hübschen Insulanerinnen mit Blumen begrüßt und eine kleine Band spielt einheimische Folklore. Die Paßkontrolle zieht sich eine Weile hin, weil kurz vor uns noch eine 747 der New Zealand Air gelandet ist. Die Beamten beeilen sich auch nicht sonderlich. Es sind aber keine Polynesier, sondern wahrscheinlich Franzosen. Auch alle anderen wichtigen Posten scheinen hier von Europäern besetzt zu sein. Endlich haben wir die Kontrolle überstanden. Auf dem Transportband kreiseln inzwischen unsere Koffer. Wir sind froh, alle zu sehen, auch wenn sie etwas ramponiert sind. Während ich mich am Bankschalter anstelle, um Traveller-Schecks in lokale Währung zu tauschen, (später stellt sich heraus, dass das völlig überflüssig war, weil fast alles mit Kreditkarte geht), sucht Gudrun den Agenten von Tahiti Nui Travel. Er soll uns die Unterlagen für die weitere Fahrt übergeben. Nach einigen Suchen hat sie Glück und findet eine junge Frau, die sogar ein wenig Deutsch spricht. Als ich mit dem Geld komme (auch Travellerschecks in Euro werden schon akzeptiert), bekommen wir alle eine Blumenkette umgehängt. Die Unterlagen stimmen mustergültig. Dann werden wir an einen jungen Mann weitergereicht, der uns und weitere Reisende mit einem Kleinbus auf die Hotels verteilt. Inzwischen ist es hell geworden und so können wir schon erste Eindrücke sammeln. Im Vorbeifahren zeigt uns der Fahrer einige wichtige Punkte von Papeete. Gegen 6:00 morgens checken wir im "Royal Tahitien" ein. Für diesen Sonder-Service mußten wir allerdings eine Nacht extra buchen.
Nach dem Abstellen der Koffer machen wir einen ersten Rundgang durch die schöne Anlage. Die Gäste wohnen in 2 zweigeschossigen Häusern mit Terrasse oder Balkon. Diese Häuser stehen in einem Park mit vielen tropischen Gewächsen. Durch den Park schlängelt sich ein Bach, in dem Seerosen blühen. Das Restaurant mit großer Terrasse und Bar liegt unmittelbar am Strand. Der Strand besteht aus schwarzem Sand. Das Wasser der Lagune lädt jedoch nicht so sehr zum Baden ein. An der Rezeption probiere ich, ob auch DM getauscht werden. Alles kein Problem, wenn auch der Kurs etwas schlechter ist (56 CFP für 1 DM).
Gegen 11:00 machen wir uns auf den Weg, um die Hauptstadt Papeete zu erkunden. Da unser Hotel etwas außerhalb liegt, benutzen wir den Bus, der hier "Le Truck" heißt. Für 120 CFP pro Person fährt er uns ins Zentrum. Dort herrscht viel Betrieb. Die Leute von den beiden riesigen Kreuzfahrtschiffen, die am Kai festgemacht haben, tragen sicher mit dazu bei. Wir sehen uns in einigen Geschäften auf der Promenade um und stellen fest, dass alles sündhaft teuer ist. Die Preise sind 2 - 3 mal so hoch wie in Europa. Deshalb kaufen wir nur einige Postkarten. Später merken wir jedoch, dass die Preise in Papeete im Verhältnis zu den anderen Inseln noch am niedrigsten sind. Langsam macht sich der Hunger bemerkbar und wir suchen ein Lokal zum Mittagessen. In einer Art Fast-Food auf chinesisch bekommen wir reichhaltig und zu fairem Preis zu essen. Selbst hier kann man mit Kreditkarte bezahlen. Unser nächstes Ziel ist die Markthalle. Dort gibt es neben viel Kunstgewerbe und Andenken auch Fisch und Fleisch. Besonders interessant ist das Angebot der unterschiedlichsten Fischarten. Erstaunlich auch, das man es kaum riecht, wie das in anderen Markthallen gewöhnlich so ist. Dann suchen wir den Bus für die Rückfahrt. Das ist nicht einfach, aber mit Hilfe der freundlichen Leute gelingt uns auch das. Wichtig ist bei dieser Art Fahrzeug, dass man abgezähltes Kleingeld hat.
Zurück in unserem Hotel nutzen wir den bereitgestellten Kaffee und kochen uns jeder eine Tasse. Doch selbst der hilft wenig gegen den Jetlag. Uns fallen nachmittags um 3:00 fast die Augen zu. Zum Abendessen gehen wir dann zum Hotelrestaurant. Das Essen ist mäßig, dafür aber teuer. Damit der Schmerz nicht so groß ist, muss es nicht gleich bezahlt werden, sondern wird auf die Hotelrechnung gebucht.


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