Wenn man in einem Gebiet wie der Südsee Urlaub macht, ist es
nur logisch, dass man das Ganze auch mal vom Wasser aus betrachten
möchte. Dafür gibt es hier verschiedene Möglichkeiten:
- ein Kreuzfahrtschiff
- Mitfahren auf einem Frachtschiff
- selbst ein Boot mieten oder
- die "Haumana"
Vor- und Nachteile
- Ein Kreuzfahrer mit 2000 Passagieren ist viel zu riesig, um
die Atmosphäre der kleinen Inseln zu erleben. Die organisierten
Ausflüge vermitteln nur Kulisse.
- Ein Frachtschiff hat seine feste Route und nimmt Passagiere
nur so nebenbei mit. Abgesehen vom geringen Komfort haben solche
Schiffe die Aufgabe, Waren zu befördern. Dem entsprechend
verläuft dort alles: In einem Hafen anlegen (meist bei irgendwelchen
Lagerhallen), 3 Container ausladen, 4 Stück einladen und
wieder ablegen. Nach 20 min ist er wieder weg. Da bleibt für
Landgang oder Insel Spaziergang keine Zeit. Man ist die meiste
Zeit auf See und sieht alles nur von weitem.
- Ein Motor- oder Segelboot mieten ist sehr teuer. Für seemännische
Laien kann sogar der Skipper mit engagiert werden. Das ist natürlich
Abenteuer pur für den, der das nötige Kleingeld hat.
Bedenken sollte man allerdings noch: je kleiner das Boot, um so
stärker ist es dem Seegang ausgesetzt. Das kann für
"Landratten" manchmal ziemlich lästig sein.
- Uns scheint die "Haumana" das ideale Verkehrsmittel
zum Entdecken der Inseln zu sein.
Die "Haumana" wurde auf einer australischen
Werft als Katamaran gebaut und ist 36 m lang. Die 2 je 1000 PS starken
Motoren machen eine Geschwindigkeit von 14 Knoten möglich.
Das Schiff verfügt über 3 Decks:
- Im unteren oder Main-Deck befindet sich das Panorama-Restaurant
(Dinning-Room), die Küche und einigeKabinen.
-Im
Zwischendeck befindet sich die Rezeption mit dem Großteil
der Kabinen. Alle Kabinen sind für 2 Personen ausgelegt. Ausgestattet
sind sie mit Klimaanlage, Mini-Bar, TV, Videorecorder und Waschraum
mit Dusche, Waschbecken und Föhn.
Zweimal täglich werden Handtücher gewechselt und saubergemacht.
- Im Oberdeck befindet sich die Longe mit Bar, das Sonnendeck und
im Vorderteil die Kommandobrücke.
Der Luxus beginnt bereits beim Einchecken. Während man in der
klimatisierten Longe den Welcome-Drink genießt, werden die
Koffer in die vorbereiteten Kabinen gebracht. Kein Anstellen, kein
Suchen: eben perfekter Service. Alles auf dem Schiff strahlt eine
gediegene Atmosphäre aus. Die Besatzung ist sehr zuvorkommend
und jeder Wunsch der Gäste wird erfüllt.
Die Mahlzeiten, die alle aus mehreren Gängen bestehen, sind
reichhaltig und abwechslungsreich. Durch das polynesische Flair
der Küche bekommt man auch mal Dinge zu kosten, die man sonst
in keinem Restaurant bestellen würde. Die Zubereitung der Speisen
ist vorzüglich und das Ambiente rundherum gereicht einem 5-Sterne
Hotel zur Ehre.
Während unserer Fahrt waren maximal 21 Passagiere an Bord.
Sie kamen aus 7 verschiedenen Staaten: Frankreich, Italien, Indien,
Kanada, Australien, USA und Deutschland. Die Besatzung spricht außer
polynesisch auch französisch und englisch. Wir waren die einzigen
Deutschen, aber etwas englisch kann jeder und so verstanden sich
alle prächtig. Die gemeinsamen Erlebnisse bei den Ausflügen
ließen die Distanz schnell zusammenschmelzen.
Ständig werden irgendwelche Aktivitäten angeboten: Bade-
und Tauchausflüge, Safaris auf den Inseln, Besichtigung einer
Perlenfarm, Haifischfüttern, Folklore-Darbietungen oder nur
ein Landgang in einem der kleinen Städtchen. Wer sich für
Technik interessiert, dem erklärt der Kapitän voller Stolz
persönlich "sein" Schiff. Keiner muss an irgend welchen
Veranstaltungen teilnehmen. Jedem ist freigestellt, was er tun will.
Nur für die Mahlzeiten gibt es feste Zeiten: 8:00 Frühstück,13:00
Lunch, 17:00 Tea-Time und 20:00 Dinner.
Die
"Haumana" pendelt immer zwischen 4 Inseln: Bora Bora,
Tahaa, Raiatea und Huahine und zurück. Ein- oder Aussteigen
ist fast überall möglich. Die Überfahrten von Insel
zu Insel werden nachts durchgeführt, weil der Seegang im liegen
besser zu ertragen ist. Durch den geringen Tiefgang sind traumhafte
Fahrten in der Lagune möglich. Wo es noch flacher wird, bringt
uns das Beiboot hin, welches auf einer absenkbaren Plattform am
Heck mitgeführt wird. Es hat einen 150 PS-Motor und dient für
den Notfall auch als Rettungsboot.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Woche auf
der "Haumana" das Highlight unseres Urlaubs war.
Noch mehr Infos (in englisch oder französisch) sind unter
dieser URL zu bekommen:
http://www.boraborapearlcruises.com/