Die "Haumana"




Wenn man in einem Gebiet wie der Südsee Urlaub macht, ist es nur logisch, dass man das Ganze auch mal vom Wasser aus betrachten möchte. Dafür gibt es hier verschiedene Möglichkeiten:

  1. ein Kreuzfahrtschiff
  2. Mitfahren auf einem Frachtschiff
  3. selbst ein Boot mieten oder
  4. die "Haumana"
Vor- und Nachteile
  • Ein Kreuzfahrer mit 2000 Passagieren ist viel zu riesig, um die Atmosphäre der kleinen Inseln zu erleben. Die organisierten Ausflüge vermitteln nur Kulisse.
  • Ein Frachtschiff hat seine feste Route und nimmt Passagiere nur so nebenbei mit. Abgesehen vom geringen Komfort haben solche Schiffe die Aufgabe, Waren zu befördern. Dem entsprechend verläuft dort alles: In einem Hafen anlegen (meist bei irgendwelchen Lagerhallen), 3 Container ausladen, 4 Stück einladen und wieder ablegen. Nach 20 min ist er wieder weg. Da bleibt für Landgang oder Insel Spaziergang keine Zeit. Man ist die meiste Zeit auf See und sieht alles nur von weitem.
  • Ein Motor- oder Segelboot mieten ist sehr teuer. Für seemännische Laien kann sogar der Skipper mit engagiert werden. Das ist natürlich Abenteuer pur für den, der das nötige Kleingeld hat. Bedenken sollte man allerdings noch: je kleiner das Boot, um so stärker ist es dem Seegang ausgesetzt. Das kann für "Landratten" manchmal ziemlich lästig sein.
  • Uns scheint die "Haumana" das ideale Verkehrsmittel zum Entdecken der Inseln zu sein.

Die "Haumana" wurde auf einer australischen Werft als Katamaran gebaut und ist 36 m lang. Die 2 je 1000 PS starken Motoren machen eine Geschwindigkeit von 14 Knoten möglich.
Das Schiff verfügt über 3 Decks:
- Im unteren oder Main-Deck befindet sich das Panorama-Restaurant (Dinning-Room), die Küche und einigeKabinen.
-Im Zwischendeck befindet sich die Rezeption mit dem Großteil der Kabinen. Alle Kabinen sind für 2 Personen ausgelegt. Ausgestattet sind sie mit Klimaanlage, Mini-Bar, TV, Videorecorder und Waschraum mit Dusche, Waschbecken und Föhn. Zweimal täglich werden Handtücher gewechselt und saubergemacht.
- Im Oberdeck befindet sich die Longe mit Bar, das Sonnendeck und im Vorderteil die Kommandobrücke.



Der Luxus beginnt bereits beim Einchecken. Während man in der klimatisierten Longe den Welcome-Drink genießt, werden die Koffer in die vorbereiteten Kabinen gebracht. Kein Anstellen, kein Suchen: eben perfekter Service. Alles auf dem Schiff strahlt eine gediegene Atmosphäre aus. Die Besatzung ist sehr zuvorkommend und jeder Wunsch der Gäste wird erfüllt.

Die Mahlzeiten, die alle aus mehreren Gängen bestehen, sind reichhaltig und abwechslungsreich. Durch das polynesische Flair der Küche bekommt man auch mal Dinge zu kosten, die man sonst in keinem Restaurant bestellen würde. Die Zubereitung der Speisen ist vorzüglich und das Ambiente rundherum gereicht einem 5-Sterne Hotel zur Ehre.

Während unserer Fahrt waren maximal 21 Passagiere an Bord. Sie kamen aus 7 verschiedenen Staaten: Frankreich, Italien, Indien, Kanada, Australien, USA und Deutschland. Die Besatzung spricht außer polynesisch auch französisch und englisch. Wir waren die einzigen Deutschen, aber etwas englisch kann jeder und so verstanden sich alle prächtig. Die gemeinsamen Erlebnisse bei den Ausflügen ließen die Distanz schnell zusammenschmelzen.

Ständig werden irgendwelche Aktivitäten angeboten: Bade- und Tauchausflüge, Safaris auf den Inseln, Besichtigung einer Perlenfarm, Haifischfüttern, Folklore-Darbietungen oder nur ein Landgang in einem der kleinen Städtchen. Wer sich für Technik interessiert, dem erklärt der Kapitän voller Stolz persönlich "sein" Schiff. Keiner muss an irgend welchen Veranstaltungen teilnehmen. Jedem ist freigestellt, was er tun will. Nur für die Mahlzeiten gibt es feste Zeiten: 8:00 Frühstück,13:00 Lunch, 17:00 Tea-Time und 20:00 Dinner.

Die "Haumana" pendelt immer zwischen 4 Inseln: Bora Bora, Tahaa, Raiatea und Huahine und zurück. Ein- oder Aussteigen ist fast überall möglich. Die Überfahrten von Insel zu Insel werden nachts durchgeführt, weil der Seegang im liegen besser zu ertragen ist. Durch den geringen Tiefgang sind traumhafte Fahrten in der Lagune möglich. Wo es noch flacher wird, bringt uns das Beiboot hin, welches auf einer absenkbaren Plattform am Heck mitgeführt wird. Es hat einen 150 PS-Motor und dient für den Notfall auch als Rettungsboot.

Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Woche auf der "Haumana" das Highlight unseres Urlaubs war.

Noch mehr Infos (in englisch oder französisch) sind unter dieser URL zu bekommen:
http://www.boraborapearlcruises.com/