Shanghai, die Boomtown Chinas

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Shanghai, Ankunft

Gegen 20:00 landen wir auf dem Inlandsairport von Shanghai und werden von Herrn Yu in Empfang genommen. Er organisiert den Koffertransport und gibt uns auf der Fahrt durch das nächtliche, hellerleuchtete Shanghai ein paar Zahlen: In der Stadt leben auf einer Fläche von 600 km² 14 Millionen Einwohner. Kurz nach 21:00 sind wir im Hotel, dem "Sofitel Hyland" im Zentrum Shanghais. Ein Spitzenhotel mit allem Komfort. Die meisten von uns wohnen in der 12. von 29 Etagen.

Shanghai, 1. Tag

16.05.01
Nach dem Frühstück holt uns unser Reiseleiter mit dem Bus vom Hotel ab. Überall auf den Straßen ist Stau. Wahrscheinlich wären wir zu Fuß schneller in die Altstadt gelangt. Das ist das Vorzeigeviertel der Stadt und alle Gebäude befinden sich in einem hervorragenden Zustand. In den Geschäften kann man gut und teuer einkaufen. Unser Ziel ist jedoch die Zick-Zack-Brücke. Die bösen Geister können sie nicht überqueren, weil sie nicht um die Ecken kommen. Im berühmten Teehaus am Platze war schon Kanzler Schröder, wird uns erklärt. Gleich daneben befindet sich der Yu-Garten. Der ist wirklich sehenswert, denn hier kann man echte chinesische Gartenbaukunst bewundern. Der anschließende Geschäftsbummel bringt uns die Erkenntnis, dass die Souvenirs in Peking viel billiger waren.
Nach dem Mittagessen besichtigen wir einen Buddha-Tempel. Die Gläubigen lassen sich von dem Trubel um sie herum nicht abschrecken und zelebrieren ihre religiösen Zeremonien. Bei den vielen Menschen überall ist Intimsphäre für die Chinesen wahrscheinlich ein Fremdwort. Dann machen wir eine Hafenrundfahrt. Vom Wasser aus kann man die Wolkenkratzer viel besser sehen. Es ist schon erstaunlich, wie die Gebäude hier aus dem Boden schießen. Es wimmelt nur so von Superlativen. Gegen diese Stadt wirkt Peking wie ein Provinznest. Nach dem Abendessen fahren wir noch mal los zu einer Akrobatikshow. Das ist Zirkus vom Feinsten. Die Leistungen der Artisten sind Spitzenklasse.
Nach der Rückkehr haben wir noch keine Lust zum Schlafen und machen einen Bummel in der nächtlichen Fußgängerzone. Erst 22:00 schließen die Geschäfte und vor allem Textilien sind sehr preiswert.


Shanghai, 2. Tag

17.05.01
Das heutige Programm ist außerhalb des Reisepakets und wird privat finanziert. Pro Person kommen 180.- Yuan zusammen. Unser Betreuer, Herr Yu, hat für uns einen Bus gemietet und bringt uns zuerst zum Fernsehturm. Von oben hätte man eine tolle Aussicht haben können, wenn es nicht gerade regnen würde. Doch was soll's, denn bisher hatten wir immer Glück mit dem Wetter und irgendwann muss es ja auch mal regnen. Dann fahren wir zum nahe gelegenen Hyatt-Tower, dem höchsten Hotel der Welt. Es ist 4?? m hoch, hat 88 Stockwerke und 555 Zimmer vom Feinsten. Die unteren 51 Geschosse sind Büros. Die Hotel-Lobby befindet sich im 52. Stockwerk. 2 Etagen höher liegt das Restaurant, wo wir einen Kaffee trinken. Ab hier ist der Turm innen hohl. Die Zimmer befinden sich in der Außenhaut, damit sie alle Tageslicht haben. Ein Blick von oben ist beeindruckend.
Als nächstes besichtigen wir einen Markt, wo hauptsächlich Zierfische, Schildkröten, Vögel und Bonsai-Pflanzen angeboten werden. Hier kann man sich sogar eine Grille im Käfig als Haustier zulegen.
Dann führt uns unser Weg zum Mittagessen. Das Lokal nennt sich "Mongolisches BBQ". Man stellt sich aus mehreren Sorten rohem Fleisch, vielen Gemüsearten und Würzsoßen selbst ein Gericht zusammen und übergibt es dem Koch. Auf einer großen, heißen Metallplatte ist es in wenigen Sekunden gar gebraten und man erhält es zurück. Es schmeckt hervorragend und ist eine völlig neue Erfahrung. Im gleichen Hof wie das Restaurant befindet sich eine Jadeschleiferei. Man kann zuschauen, wie unter den Händen der Künstler die unterschiedlichsten Exponate entstehen. Das angeschlossene Geschäft hat allerdings ziemlich hohe Preise. Da es mittlerweile schon nach 15:00 ist, beenden wir das Programm. Am Nachmittag geht jeder auf eigene Faust noch etwas in der Umgebung des Hotels spazieren. Nach allem, was wir in den letzten 2 Wochen gesehen haben, stellen wir fest, dass Shanghai die sauberste Stadt Chinas ist. Es gibt sicher auch noch einige Ecken mit Häusern, in denen kein Mitteleuropäer leben möchte, aber im Vergleich zu den anderen Städten sind es sehr wenig.

Heimreise

18.05.01
Heute ist die Rückreise und 5:30 klingelt das Wecktelefon. Wir lassen uns noch mal das hervorragende Frühstück schmecken. Dann geht es mit dem Bus über die Autobahn zum neuem internationalen Airport Pudong. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde. An einigen Stellen sehen wir die Baustelle des Transrapid. Wenn er in 2 Jahren fertiggestellt ist, werden es nur noch 7 Minuten sein.
Der Flughafen ist für die Zukunft gebaut. Von der riesigen, fast 1 km langen Abfertigungshalle startet ungefähr aller 20 min eine Maschine. Die wenigen Passagiere verlieren sich in der großen Halle.
Doch dann sind wir an der Reihe zum Einsteigen. Beim Start um 11:10 ist fast nichts zu sehen, weil wegen der Nähe des Meeres und der hohen Luftfeuchte alles im Nebel liegt. Wir fliegen zuerst in Richtung Beijing und dann weiter auf der Route, die wir gekommen sind. Später im Landesinneren ist die Sicht klar. Der Service an Bord ist nicht besonders, denn den Rückflug machen wir mit der Lufthansa. Getränke müssen sich die Passagiere selbst holen. Nur das Essen, welches auch nicht besonders schmackhaft ist, wird von den wenigen Stewardessen gebracht. Von dem Krabbensalat bekommt Gudrun noch eine Magenverstimmung. Zum Schluss ist auch noch das Bier alle, weil die "vielen deutschen Passagiere soviel trinken", wie eine Stewardess meint. Das wirbt alles nicht besonders für die Lufthansa. Etwa 16:30 landen wir mit 15 min Verspätung in Frankfurt. Es war so starker Gegenwind, erklärt der Pilot. Das letzte Stück nach Leipzig ist für uns Langstreckenflieger nur noch ein Katzensprung. Müde, aber mit vielen interessanten Eindrücken kommen wir wieder zu Hause an.


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