Luperon, die letzte Woche


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Freitag, 15. September 2000

Heute morgen erlebe ich eine böse Überraschung. Mein Akkurasierer, der eigentlich mit einer Spannung von 12 - 240 V läuft, lässt sich nicht mehr laden und geht auch am Netz nicht. In den USA lief er mit 110 V, hier nicht. Das muss eine eigenartige Spannung sein. Vormittags mache ich noch einige Bilder von der Anlage und nachmittags langweilen wir uns am Strand.


Sonnabend, 16. September 2000

Am Vormittag segle ich mit Dirk noch eine Runde, bis es uns zu stürmisch wird. Weil der Wind dann noch weiter auffrischt, sind wir die einzigen, die heute mit einem Boot draußen waren. Die Wellen haben jetzt alle weiße Kämme. Sonst passiert diesen Tag nichts weiter. Den Abend lassen wir an der Poolbar bei einigen Cocktails ausklingen. Der Himmel über den Bergen im Süden wird ständig von Wetterleuchten erhellt. Ein wunderschönes Schauspiel.


Sonntag, 17. September 2000

Heute ist nur Badetag. Langsam stellt sich Langeweile ein. Um überhaupt etwas zu tun, melden wir uns für morgen zum Schnupperkurs für Flaschentauchen im Pool an. Abends gehen wir ins Restaurant "Acapulco" mexikanisch Essen. Ist ganz nett, die verschiedenen speziellen Gerichte zu kosten. Später ist auf der Showbühne wieder Wahl der "Miss Luperon". Das Programm wird schon von Regenschauern unterbrochen.


Montag, 18. September 2000

Es ist der zweite Tag unseres Aufenthaltes hier, an dem wir nicht von der Sonne geweckt werden. Es stürmt und über den Himmel treiben dunkle Wolken. Trotzdem ist es sehr warm, weil die Luft vom Meer angewärmt wird. Die ganze Nacht gab es schon ständig Schauer und der Boden ist richtig vollgesaugt. Als wir gerade zum Frühstück wollen, gießt es wieder mal, wie aus Kannen. Aber nur 10 min lang. Dann hellt es langsam auf und die Schauer werden seltener
Um 11:00 beginnt für Dirk und mich der für Tauchkurs. Der Lehrer erklärt uns die Technik und dann dürfen wir Bleigürtel und Weste mit Flasche und Schläuchen anlegen. Nachdem die Brille richtig sitzt, probieren wir noch die Atmung außerhalb des Wassers und dann geht es in die Tiefe im 1,8 m Pool. Zuerst sehe ich nichts, weil die Brille dauernd anläuft. Doch nachdem das behoben ist, macht es richtig Spaß. Mit einem Ventil kann man die Weste aufpumpen oder wieder ablassen und so einen Schwebezustand herstellen. Nach 10 mín ist es vorbei und der Tauchlehrer erläutert uns, dass ein weiterführender Kurs für einen regionalen Anfängertauchschein 55.- US$ kostet und heute Nachmittag im Meer stattfindet. Weil es aber so bewölkt ist und das Meer so aufgewühlt, verzichtet selbst Dirk auf das teure Vergnügen.
Da es nicht so warm ist, könnten wir mal in den Ort Luperon fahren, überlegen wir. Zuerst wollen wir die Fahrräder mal testen. An der Ausleihe langweilt sich ein Jugendlicher. Er hat zwar noch 6 Räder da, aber an jedem ist etwas kaputt. Auf die Idee, sie zu reparieren, kommt er offenbar nicht. Ein Motorrad für 10.- US$ die Stunde könnten wir bekommen.
Nach dem Mittag inspizieren wir noch mal das Händlerangebot am Strandweg, um ein schönes Souvenir zu bekommen. Wegen der Schauer haben die meisten aber überhaupt nicht ausgepackt und die wenigen haben nicht das, was wir uns vorstellen. Dann machen wir den 2. Anlauf zum Erhalt von Fahrrädern. Diesmal klappt es. Mit den ungewohnten Vehikeln holpern Gudrun und ich den steilen Berg hinab. Unterwegs will uns schon ein Händler am Wege in seine Garage locken. Doch wir schauen uns erst mal den Ort an. Sehr viel Touristen scheinen sich nicht hierher zu verirren, denn wir werden genau beobachtet. Zuerst geht es in den Codetel-Laden. Dort schicke ich eine E-Mail ab. Etwas ungewohnt mit der spanischen Tastatur und den Meldungen in dieser Sprache. Es kostet 1.- US$. In dem Souvenirladen unter dem gleichen Dach gibt es nichts vernünftiges. Dafür bettelt die Reinemachefrau, ich solle ihr ein Eis kaufen.
Dann besichtigen wir noch den Hafen und den Ortskern. Neben relativ guten Häusern gibt es auch einige windschiefe Buden. Mehrere Souvenirgeschäfte, 2 "Supermarkets", eine Autoreparatur, eine "Clinic Dental" und einige Restaurants bilden die wesentlichen Bestandteile. Auf dem Rückweg lassen wir uns von dem einsamen Händler außerhalb des Ortes nun doch in seine Garage locken. Er hat genau das, was ich suche: eine geschnitzte Figur aus dunkelbraunen, polierten Holz. Doch ich gehe erst mal vorbei und schaue alles mögliche andere an. Beiläufig frage ich nach dem Preis für die Figur: 300 Peso. Nach zähen Verhandeln bezahle ich 185 Peso. Er tut zwar so, als ob nun seine Kinder verhungern müssten, aber willigt trotzdem ein. Wahrscheinlich hat er nur die Hälfte dafür bezahlt.


Dienstag, 19. September 2000

Die Sonne hat uns wieder. Es sieht alles gleich wieder viel freundlicher aus, trotz das es wieder warm ist. Der Sturm ist auch abgeflaut. Nach dem Frühstück lasse ich mir ein Segelboot geben, um mich noch mal vom Wind antreiben zu lassen. Nach einer halben Stunde kommen sie mit dem Motorboot hinter mir her. Ich darf nicht so weit raus segeln. Am Ufer macht es aber keinen Spaß. Nachmittags baden und schnorcheln wir noch mal ausgiebig. Das Wasser kommt uns etwas kälter vor nach dem Sturm.17:00 gebe ich die Badehandtücher ab. Das war's dann fast. Heute Abend haben wir uns noch mal im "Da Vinci" zum feinen Essen angemeldet. Und es wird wirklich zum Erlebnis. Alles geht sehr festlich zu. Ein wirklich gelungener Abend. Anschießend sehen wir noch im Amphitheater die Tanzshow an.


Mittwoch, 20. September 2000
Heimreise


Heute ist unser letzter Tag. Koffer packen ist angesagt. 13:15 werden wir abgeholt und zum "Aeroporto" von Puerto Plata gefahren. 17:25 soll unsere Maschine starten. Wir können noch in Ruhe Mittag essen und dann kommt pünktlich der Bus. Er hat einen geschlossenen Hänger für das Gepäck. Mit uns wollen noch weitere 10 Urlauber zum Flug nach Frankfurt. Die Fahrt verläuft zügig und wir können ein letztes Mal die tropische Vegetation bestaunen.
Doch dann erwischt uns das Pech: unser Bus hat eine Reifenpanne. Der Fahrer muss das Rad wechseln. Er tut mir leid bei der Hitze. Wir haben genug Zeitreserve und brauchen uns keine Sorgen wegen eines verpassten Fluges zu machen. Auf der Weiterfahrt gibt er das kaputte Rad gleich in eine kleine Werkstatt an der Straße zur Reparatur. Die Ankunft am Flughafen verläuft etwas chaotisch. Noch bevor wir ausgestiegen sind, hat der Fahrer die Hängertür geöffnet und eine Traube Gepäckträger bemächtigt sich unserer Koffer. Wir müssen sie ihnen regelrecht gewaltsam wieder entreißen. Die 50 m zum Check-In Schalter können wir das Gepäck selbst rollen.
Im Flughafen sind wieder Vertreter der Reiseveranstalter da und weisen jeden Urlauber den Weg zu seinem Schalter. Das wäre eigentlich nicht notwendig, denn wegen der Größe ist hier alles so übersichtlich, dass sogar Blinde ihren Flieger finden. Die Abflughalle ist im Gegensatz zur Einreise angenehm klimatisiert und zu kaufen gibt es auch die üblichen Dinge, wie in jedem Airport. So wird uns die Zeit bis zum Abflug auch nicht so lang. Gegen 16:00 heben wir ab vom Boden dieser gastfreundlichen Insel mit etwas Wehmut, weil eine schöne Zeit zu Ende ist.


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