Reiseplanung


Allgemeines
Kanada war schon lange unser heimlicher Traum. Fest stand von Anfang an, dass es eine individuelle Reise mit Wohnmobil sein wird. Die Reisezeit sollte September sein und wir wollten uns auf den Westen Kanadas beschränken.

Wohnmobil und Flug
Auf der Touristikmesse, die jedes Jahr im November bei uns in Leipzig stattfindet, aktualisierten wir unser Info-Material aus den vergangenen Jahren. Durch zusätzliche Recherchen im Internet vervollständigten wir den Kreis der Anbieter. Geführte Touren, wie sie der ADAC und andere Veranstalter anbieten, schieden von vornherein aus. Der Gedanke, mit 10 RV’s (Wohnmobile werden in Nordamerika als RV – Recreation Vehicle – bezeichnet) im Konvoi zu fahren, verursacht bei mir Albträume.
Beim Vergleich der Mietbedingungen und Preise schien die Firma Holiday Home Car mit Standort Vancouver recht günstig zu sein. Dort ist einiges anders, als bei den anderen Vermietern. Diese Firma wird von dem deutschen Ehepaar Herrn und Frau Kuhnke gemanagt, die natürlich genau wissen, was sich deutsche Urlauber wünschen. So waren alle RV’s mit Kaffeemaschine ausgerüstet. Das ging weiter über das Geschirr in den Schränken bis zum Bettzeug. Zusätzliche Dinge, die man mit auf Fahrt nehmen möchte, müssen nicht extra gemietet werden. Die bekommt man eben im Rahmen des Möglichen. In USA und Kanada gibt es ein (sicher sinnvolles) Gesetz, dass man nach Langstreckenflügen erst eine Nacht schlafen muss, bevor man losfährt. Daraus ergibt sich eine Übernachtung im Hotel mit umständlichen Ein- und Auschecken, Koffer aus- und einpacken usw. Hier holt Herr Kuhnke seine Gäste (die Kunden sind hier Gäste und werden auch so behandelt) vom Airport ab und die erste Nacht schläft man auf dem Hof der Firma im RV. Zusätzlich bekommt man noch Abendessen und Frühstück. Eine weiteres Extra ist, dass man ein Lebensmittelpaket buchen kann, welches auf deutschen Geschmack zugeschnitten ist. Außerdem ist es sehr preiswert, weil es vom Großhändler geliefert wird. Da entfällt der stressige erste Rieseneinkauf von lauter unbekannten Produkten.
Anfang Januar schickten wir eine Anfrage per E-Mail und wenig später hatten wir ein konkretes Angebot auf dem Tisch. Nach unserer Zusage wurden vom Partner von Holiday Home Car sofort die Flüge fest gemacht. Da gab es kleinere Änderungen, weil Anfang September schon alle günstigen Verbindungen ausgebucht waren. Der Abflug verschob sich auf 3. September und, was weitaus schlimmer war, wir mussten ab Berlin fliegen. Der Flug ging mit British Airways über London direkt nach Vancouver. Die Bezahlung der Flüge erfolgt sofort nach der Bestätigung. Bei der Bezahlung des RV’s gibt es 2 Varianten: wenn bis Ende Februar auf das Konto überwiesen wurde, bekommt man Frühbucherrabatt. Weil das Konto auf CAN$ läuft, kann man aber auch später bezahlen, wenn der Kurs zum Euro günstiger ist. Spätestens 4 Wochen vor Reiseantritt muss jedoch bezahlt sein. Wegen der fremden Währung fallen für die Überweisung zusätzliche Kosten an. Vor Ort kann man dann noch eine Zusatzversicherung (VIP) abschließen, welche die Selbstbeteiligung bei verschuldeten Schäden von 3000.- CAN$ auf 300.- CAN$ senkt

Die Orientierung in Kanada
Sofort nach Buchung habe ich beim ADAC das Reispaket für Kanada bestellt. Die enthaltene „Show-your-card“ für Partnerclubs hat sich als günstig erwiesen, denn auf einigen Campingplätzen bekommt man darauf Rabatt. Die Karte ist als Übersicht und zur Reiseplanung brauchbar, zum Fahren jedoch ungeeignet.
Deshalb habe ich einen anderen Weg erprobt: Von der USA-Firma „De Lorme“ gibt es den GPS fähigen Routenplaner Map'nGo (70.- €), der auch Kanada mit einschließt. Schon zur Planung der Fahrtroute ist er hervorragend geeignet. Da bei uns das Notebook sowieso immer an Bord ist, brauchte ich nur noch eine GPS-Maus (etwa 250.- €). Die wurde dann im RV auf dem Dach befestigt und wir konnten immer unseren Standort genau bestimmen. Sogar Höhenangaben liefert das System.

Finanzen
Eine Kreditkarte ist ein "Muss" in Kanada. Damit kann man überall und fast alles bezahlen. Wir bevorzugen VISA. Auf jede Buchung in Kanada wird ein Auslandsaufschlag von 1% erhoben.
Die vielbeworben Travellerschecks müssen auf CAN$ lauten und werden z.B. in Supermärkten angenommen, wie Bargeld. Trotzdem ist es manchmal umständlich, weil noch der Reisepass zur Kontrolle vorgelegt werden muss. Wir werden in Zukunft keine mehr mitnehmen.
An Bargeld haben wir 500.- CAN$ mitgenommen. Gegen Ende der Reise haben wir nur noch bar bezahlt, damit es alle wurde.

Informationen
Zur Vorbereitung haben wir uns den Reiseführer "Canadas großer Westen" aus der Reihe "Reise Know How" zugelegt. Er enthält sehr viele Detailinformationen über touristische Highlights und genaue Informationen über Straßen und Wege. Die Campingplatzbewertungen sind nicht immer ganz treffsicher. Auch eine genaue Karte ist dem Werk beigelegt. Wir waren ganz zufrieden damit.
In der Zeit von der Buchung bis zur Abreise haben wir im Internet eine große Anzahl privater Reiseberichte gelesen. Viele gute Berichte findet man bei Reisetipp, Reiseberichte, Globus und anderen. Dort haben wir viele wertvolle Hinweise erhalten. Auch die offiziellen Seiten der kanadischen Tourismusbehörde sind recht interessant. Zu erwähnen wäre auch noch die deutschsprachige Seite "Canada Reisedienst".

Die Fahrt zum Airport
Da es bei BA noch keine Zubringerflüge von und nach Leipzig gibt, mussten wir uns selbst darum kümmern, wie wir nach Tegel kommen.
Mit dem eigenen Auto? Zu teuer bei 4 Wochen – es kostet 75.- € Parkgebühr pro Woche.
Mit der Bahn? Vom Fahrplan zu ungünstig und nach Tegel mit mehrfach umsteigen in Berlin sehr umständlich.
Mit einem Mietwagen? Ein kurzer Check im Internet ergab, dass SIXT in Verbindung mit dem ADAC günstige Konditionen bietet: pro Fahrt nur 57.- €.
Wenn noch der Kraftstoff von etwa 10.- € pro Fahrt dazugerechnet wird, ist das die preisgünstigste und flexibelste Variante. Da stört uns kein verspäteter Flug mehr. Also habe ich etwa einen Monat vorher die Hin- und Rückfahrt bestellt und es hat wunderbar geklappt.